Dec 3: Kurztest: Something is killing the Children #1


Selten war ein Comictitel so treffend: In „Something is killing the Children“ geht es um irgendetwas (ein Monster, das ist jetzt aber kein Spoiler, weil es schon auf der 2. Seite beschrieben wird

Was in den fünf Kapiteln bzw. US-Einzelheften des Sammelbandes folgt, ist eigentlich recht vorhersehbar: Sie sammelt Informationen und irgendwann auch Waffen, was von den örtlichen Behörden eher skeptisch begutachtet wird – Vermutlich auch, weil sie mit ihrem Tintenfisch-Kuscheltier spricht und weil sie scheinbar von einer höheren Instanz gedeckt wird. Irgendwann stöbert sie dann das Monster auf, es gibt noch ein paar dramatische Verwicklungen, und dann wird es ziemlich blutig... Und das soll jetzt eine Horror-Geschichte sein, die den Deutschlandfunk in Ekstase versetzt und die sogar für einen Eisner-Award nominiert wurde?

Ja! Denn was der vielfach nominierte und mehrfach ausgezeichnete Autor James Tynion IV hier verfasst hat, ist so viel mehr als eine simple Monsterjagd! Denn die ProtagonistInnen sind, obschon sie sich in fünf US-Einzelheften natürlich noch nicht voll entfalten können, glaubwürdig und nahbar. Um eine Verbindung mit den LeserInnen herzustellen, dürfen sie wirklich interessante Gespräche führen, welche sich teils weitab der gängigen Klischees bewegen. Allein die gerade mal zwei Seiten umfassende Dialogszene zu Beginn, in welchem der Schuldirektor unglaublich empathisch mit James spricht, habe ich in vergleichbaren Genre-Werken jeglicher Medienart so noch nie gesehen. Oder die Gespräche mit den mehr als skeptischen Behördenvertretern... Ach, ich gerade auch schon ins Schwärmen

Fazit: Irgendwann schafft es der „Splitter Verlag“ noch, dass ich Horror nicht mehr als mein meistgehasstes Genre benenne

Posted by Philipp Lohmann
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