Dec 8: Little Wizards – Rollenspiel-Einstieg für Grundschulkinder & ihre Eltern


Nun hat sich der Michael Weber im Podcast-Interview (Link) zum Start des Crowdfundings (Link) ja sehr gut geschlagen und auch das Werbevideo (Link) war für einen neuentstandenen Kleinstverlag sehr catchy – Kann irgendjemand, der ein Herz hat, der Joya was abschlagen? Mhhhm, vielleicht ich, wenn mich das Produkt dann am Ende doch nicht überzeugt

In „Little Wizards“ verkörpern die SpielerInnen junge Hexen und Zauberer, die gemeinsam die Münzwelt durchstreifen und spannende Abenteuer erleben. Diese Münzwelt besteht aus zwei Seiten (halt wie eine richtige Geldmünze), welche zwei verschiedene Welten (Heads & Tails) repräsentieren, die jeweils aus fünf großen Inseln bestehen. Dabei ist die helle Heads-Welt die prinzipiell freundlichere, fröhlichere Seite, die es sogar schon zu einigem technischen Fortschritt geschafft hat (ca. 20er Jahre). Aber selbst die dunkle Tails-Seite ist immer noch kindgerecht-gut, wenn auch etwas gruseliger. Klassischer Fantasy-Horror oder gar Grimmsche Brutalo-Märchen werden der jungen Zielgruppe hier glücklicherweise nicht zugemutet. Auch eine ultrakomplexe Hintergrundgeschichte gibt es hier nicht, aber die knappen Beschreibungen reichen zumindest aus, dass man eine Ahnung davon bekommt, worum es hier geht und wo genau die Abenteuer stattfinde.

In dieser Spielwelt wandeln nun also die SpielerInnen herum, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, das sie mit ihren magischen Fähigkeiten bestehen können. Die Erstellung einer eigenen Hexe beziehungsweise eines eigenen Zauberer geht dabei recht schnell von der Hand: Zuerst wählt man als Charakterhintergrund, ob man mit einer magischen Begabung geboren wurde oder ob man deren Umgang in der Schule gelernt hat, was später magischen Fähigkeiten beeinflusst. Dann gestaltet man sein Äußeres (wobei es neben der freien Auswahl auch sechs Tabellen gibt), wählt sein besonderes Merkmal (z.B. ein seltsamer Akzent oder Schmetterlingsfühler; ebenfalls freie Auswahl oder Zufallstabelle) sowie seine Persönlichkeit (beste Eigenschaft, Wesensart & schlimmste Macke – Alles regeltechnisch nicht entscheidend, sondern eher eine Hilfestellung für die Charakterdarstellung) und seine Vorlieben & Motivationen. So haben die SpielerInnen, entweder durch freie Auswahl oder durch Auswürfeln auf den Zufallstabellen, nun bereits eine (für GrundschülerInnen) komplexe Spielfigur erstellt, welche man bei Bedarf auch noch mit einer epischen Hintergrundgeschichte ausstatten kann




Natürlich muss so eine Hexe beziehungsweise ein Zauberer auch über magische Kräfte verfügen: Neben dem obligatorischen Besenreiten können Charaktere mit angeborener Magie aus Alchemie, Wahrsagen und Zauberkunst zwei Kräfte auswählen. Die Charaktere mit erlernter Magie wählen dagegen zwischen Beschwörung, Verwandlung und Zauberkunst aus. Zu Beginn darf davon eine Kraft „besser“ (+1) sein, der Rest ist nur „gut“. Dann packt man doch die passende Ausrüstung (Besen, Hut, Zauberstab, Tierbegleiter) ein, gibt sich einen coolen Namen, und dann kann es auch schon losgehen



Denen werden sicher auch die fünf Seiten mit Tipps & Tricks helfen, wobei hier primär altbekanntes steht, was ich in anderen Kinder-Rollenspielen teils schon gleich oder sogar besser gelesen habe. Aber gute Ratschläge sind ja nie verkehrt und so ist auch gerade „Verzauberte Schokolade!“, das erste der drei Beispielsabenteuer, mit einigen davon gespickt. Was ich positiv hervorheben möchte ist dabei der Umfang: Die Hälfte des Grundregelwerks umfasst diese drei Beispielabenteuer! Daher, man bekommt als Spielleitung ordentlich zu tun


Fazit: Manchmal sagen Taten mehr als Worte: Obschon ich ja die Pressemuster habe, habe ich trotzdem beim Crowdfunding mitgemacht, um alle meine befreundeten Eltern mit „Little Wizards“ (Link) zu beglücken. Also kurz: Mich es es überzeugt und ich hoffe, dass da noch mehr kommt

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel