Dec 16: Spiele-Comic Abenteuer: Mystery – Der schwierige Weg zum Traumjob


In Chicago nehmen die Verbrechen überhand, denn es gibt einfach viel zu viele SuperschurkInnen für viel zu wenige SuperheldInnen. Was macht also Mystery, der Anführer der lokalen Heldentruppe? Nachwuchs rekrutieren! Und genau da kommen die LeserInnen ins Spiel: Diese dürfen ihre eigene Heldenfigur erstellen, um mit dieser mehr oder minder abgedrehte Heldentaten zu vollbringen (vom Lebenretten aus einem brennenden Hochhaus und dem Vereiteln eines Banküberfalls bis hin zum epischen Bosskampf in einer alternativen Zombie-Parallelwelt). Dafür gibt es Heldenpunkte, welche zum Level-Aufstieg benötigt werden, damit man in Mysterios engere Auswahl kommt und neue Story-Fortschritte freischaltet. Zudem kann man zu Beginn zwei Attributspunkte auf die vier Superkräfte Flug, Stärke, Supersinn & Superreich verteilen. Im Verlauf der Geschichte, zumeist abhängig von den eigenen (HeldInnen-)Taten, kann man diese bis zu fünfmal aufwerten. Aber wozu das Ganze?

Das große Fernziel der SpielerInnen in „Mystery“ ist es, in Chicagos Superheldentruppe aufgenommen zu werden. Das ist jedoch gar nicht so einfach, da man einerseits eine Menge Heldenpunkte ansammeln muss, die man bei fehlgeschlagenen Missionen oder unehrenhaften Entscheidungen wieder verliert. Andererseits hält die oft humorvolle Story ein paar kleine Schlenker parat, beispielsweise wird der Ausbilder entführt oder man wird in Parallelwelten gebeamt. Dadurch punktet „Mystery“ mit abwechslungsreichen Schauplätzen und Monstern. Im Vergleich dazu ist das eigentliche Spielprinzip aber recht monoton: Das grundlegende Regelkonstrukt von Solo-Spielbüchern muss ich hier sicherlich nicht erklären, aber mehr Wissen muss man im Prinzip auch nicht haben. Denn die Entscheidungsmöglichkeiten laufen in den allermeisten Fällen darauf hinaus, dass man entweder über einen entsprechenden Attributswert verfügt oder dass man einen plotrelevanten Gegenstand besitzt. Hat man sich mal verskillt oder ist nicht so vorgegangen, wie es sich der Autor gedacht hat, klappt es halt nicht mit der Superheldenkarriere



Dafür sehen die Panels aber alle sehr manierlich aus. Sehr kindgerecht-klischeelastig, da muss man rasch an den Pixar-Animationsfilm „The Incredibles“ denken, was ja sicherlich nicht die schlechteste Assoziation ist, die man beim Lesen haben kann

Fazit: „Spiele-Comic Abenteuer: Mystery“ (Link)ist ein Point-&-Click-Adventure in Comicform, das den jugendlichen Fans von SuperheldInnen-Comics durchaus Spaß machen wird.
Posted by Philipp Lohmann
in Solo-Spielbuch