Mar 11: Kurztest: Golden City Gesamtausgabe 1 (#1-3)


„Golden City“ zeichnet eine pessimistische Zukunftversion, in welcher es sich die Schönen und Reichen auf einer riesigen Schiff-Stadt gemütlich machen, während der Rest der Menschheit in teils überfluteten Ghettos dahinvegetiert. Bald schon kommt der auf Gewinne fokussierte Konzern-Präsident Harrisson Banks mit der dystopischen Lebensrealität des Pöbels in Kontakt: Das Flugzeug seiner Frau stürzt ins Meer und er macht sich persönlich auf die Suche nach ihr. Dabei gerät er mit einer kleinen Gruppe an StrandpiratInnen aneinander, die Treibgut und Wrackteile suchen, um einen kleinen Krümel des großen Kuchens zu erhaschen. Dabei schrecken sie auch nicht zurück, die abgestürzte Frau Banks an einen Organhändler zu verkaufen – Wirklich sympathische Leute sind die ProtagonistInnen

Verfasst wurde die Comic-Reihe, von der „Bunte Dimensionen“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) gerade erst den 13. Band herausgebracht hat, von Daniel Pecqueur. Den habe ich ja vorgestern erst für seine neuen „Arctica“-Bände (Link) gelobt und auch hier ist seine Handschrift unverkennbar: Wir haben eine durchdachte, stylische SciFi-Welt mit allerlei soziologischen und wirtschaftlichen Kontrasten (das Leben in der goldenen Stadt ist eine blitzblank gebohnerte Utopie, gerade das Strand- & Hafenviertel erinnert dagegen eher an eine Post-Apokalypse) und eine spannende, geradlinig erzählte Action-Geschichte, die allerdings (zumindest in den drei Bänden dieser 144 Seiten starken Gesamtausgabe) erneut die schon aus „Arctica“ bekannten Muster bereithält: Der Held wird gefangen genommen und kommt da durch allerlei Verstrickungen wieder raus, nur um dann erneut gefangen genommen zu werden


Fazit: Die 1. Gesamtausgabe von „Golden City“ (Link) hat wirklich Spaß gemacht und mein Interesse für die Reihe geweckt

Posted by Philipp Lohmann
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