Aug 15: Schnutenbach: Im Bann des Blutmondes – Ein typisches Karl-Heinz Zapf-Abenteuer


„Im Bann des Blutmondes“ lautet der Titel dieses knapp 40 Seiten umfassenden Abenteuers, welches die Burgruine Albmundt als Schauplatz einführt. Dort haben sich nämlich die Gefolgsleute des dunklen Götzen Kurikaura eingenistet, die in der anstehenden Blutmond-Nacht ein uraltes Ritual durchführen wollen. Und dafür brauchen sie natürlich standesgemäß ein paar Menschenopfer, weswegen sie auf der nahegelegenen Reichsstraße die nächstbeste Handelskarawane überfallen. Und genau hier steigen die SpielerInnen ein: Zufällig bekommen sie mit, wie der Händler Pitar Zillinkaya seine letzten Atemzüge macht und dabei auch noch als Lockvogel für weitere KultistInnen-Opfer missbraucht wird. Klar, dass sie da helfen, besonders als sie von den drohenden Gefahren des Blutmond-Rituals erfahren. Also ab zur Burgruine und mal wieder die Welt gerettet

Und dort kann man sich dann relativ frei austoben: Karl-Heinz Zapf beschreibt die einzelnen Räume und die dort befindlichen Figuren (von barbarischen Kannibalen über mutierte Tierkultisten bis hin zu albtraumhaften Dämonen hat er sich wieder ein paar sehr düstere GegnerInnen ausgedacht…) wieder in altbekannter Ausführlichkeit – Das muss man mögen, denn für das rasche Vorbereiten eines Spieleabends ist es einseits doch etwas viel Text. Andererseits jedoch ist es immer wieder, also auch hier, wirklich erfrischend zu sehen wie viel Liebe der Autor selbst in „Standard-GegnerInnen“ steckt, die man bereits nach einem glücklichen Axthieb beziehungsweise mit einem erfolgreichen Würfelwurf aus dem Leben hat scheiden lassen


Interessant für langjährige „Schnutenbach“-Fans könnte vielleicht noch sein, dass das titelgebende Dörfchen diesmal nur eine optionale Rolle spielt. Dieses Universal-Abenteuer steht sehr für sich, wobei man in jeder Zeile spürt, dass es ursprünglich für das „Warhammer Fantasy“-Rollenspiel geschrieben wurde. Auch interessant dürfte sein, dass „Im Bann des Blutmondes“ dank der (mittlerweile nicht mehr ganz so) neuen Illustratorin und durchgehendem Farbdruck wesentlich moderner aussieht als noch die alten Bände. Also man bekommt hier schon ein wirklich schön aufgemachtes, gut spielbares und sehr atmosphärisch geschriebenes Kurzabenteuer für einen spannenden Spieleabend. Das ist absolut die 7,95 € wert, die der „Mantikore Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) für das Heftchen verlangt.

Fazit: Beim Kurzabenteuer „Im Bann des Blutmondes“ (Link) bleibt Karl-Heinz Zapf sich absolut treu: Atmosphärische, etwas ausschweifende Texte treffen auf ein spannendes, wenn auch simples Szenario. Man merkt einfach, dass der Autor mittlerweile sehr viel Routine hat und so bin ich schon gespannt auf die bald folgenden „Schnutenbach“-Bände „Rauchmauls Rache“ & „Eine Handvoll Federn“

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel