Oct 26: Einsamer Wolf: Die neuen Kai-Krieger #6 Der Sturz der Drodarin – Joe Devers Minen von Moria


Zur Geschichte muss man eigentlich gar nicht viel erzählen: Man verkörpert den Kai-Großmeister „Treuer Tänzer“ (alteingesessene Blog-LeserInnen erinnern sich, das war mein zufällig ausgewürfelter Name im Reihenauftakt „Jagd nach dem Mondstein“ (Link)), der als Schüler des Einsamen Wolfs (welcher mittlerweile deutlich overpowered ist

Jedenfalls kommt dann „Treuer Tänzer“ vorbei und klatscht die Monster mit seinem Sonnenkristall und seinen zahllosen Fähigkeiten weg – Denn mittlerweile ist nicht nur der Einsame Wolf ein wenig overpowered, sondern eben auch der neue Kai-Krieger. Für so ziemlich jede vertrackte Situation hat er den passenden Zauberspruch oder die passende Waffe parat – Also falls er sie dabei hat, denn sonst gehen die lebenswichtigen Ausdauerpunkte ganz rasch in den Keller... Denn spielmechanisch ist „Der Sturz der Drodarin“ ziemlich unspektakulär und innovationslos: Man springt von Abschnitt zu Abschnitt, entscheidet sich gelegentlich für einen anderen Weg oder eine Handlungsoption („Hast du Ausrüstungsgegenstand ABC oder kannst du Zauber XYZ? Nein? Okay, dann bist du gleich tot...“), aber am Ende ist es doch eine recht lineare Geschichte. Das soll jetzt gar nicht negativ konnotiert sein, denn genau mit diesem Konzept hat Joe Dever über 10 Millionen (!!!) Spielbücher verkauft, aber gerade der „Mantikore Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) zeigt ja mit seinen „modernen“ Spielbüchern einheimischer Autoren immer wieder, welche qualitative Weiterentwicklung es im Solo-Rollenspiel-Bereich im letzten Jahrzehnt so gab


Interessant ist, dass die Charaktererschaffung & -ausrüstung dafür, dass es sich hier eigentlich nur um ein eigentlich simples, lineares Spielbuch handelt, mit knapp 30 Seiten erstaunlich umfangreich daherkommt. Und selbst viele „normale“ Rollenspiele haben keinen vierseitigen Charakterbogen


Das eigentliche Abenteuer hat 350 Abschnitte; um aber auf seine stattliche Dicke von 444 Seiten zu kommen, hat man traditionsgemäß noch ein Bonusabenteuer mit 125 Abschnitten reingepackt. Und traditionsgemäß ist das auch wieder eine ziemlich feine Sache, allein schon, weil der Autor August Hahn hier im Vergleich viel mehr Text pro Abschnitt zur Verfügung hat. Lediglich die ganzseitigen (und mitunter arg oldschoolig wirkenden) Illustrationen der Hauptgeschichte fehlen, ansonsten war ich traditionsgemäß vom Bonusabenteuer fast schon wieder begeisterter als von der Hauptgeschichte


Fazit: Ich mache ja nun ein Geheimnis daraus, dass mir die „modernen“ Spielbücher aus dem „Mantikore Verlag“ eher zusagen als solche oldschooligen „Einsamer Wolf“-Titel. Nichtsdestotrotz hatte ich jedoch durchaus spaßige, wenn auch manchmal sehr tödliche Stunden mit „Die neuen Kai-Krieger #6 Der Sturz der Drodarin“ (Link). Wer die gesamte Reihe mag, wird dieses Spielbuch ebenso mögen

Posted by Philipp Lohmann
in Solo-Spielbuch