Jan 24: Kurztest: Ms. Marvel #2 Herzschmerz



Die erst sechzehnjährige Muslima Kamala Khan ist ein riesiger Fan von SuperheldInnen, besonders aber von Captain Marvel. Als sie (da in ihr Inhuman-Gene schlummern) nun selbst Superkräfte bekommt, will sie es ihrem großen Vorbild gleichtun und die Nachbarschaft beschützen. Und diese Rolle füllt sie auch ganz manierlich aus, aber sie ist eben auch eine Teenagerin, welche halt typische Teenagerinnen-Probleme hat: Die Eltern sind super streng was Jungs angeht, ihr bester Freund ist trotzdem in sie verliebt, der Valentinstag steht vor der Tür und ihr möglicherweise zukünftiger Ehemann ist ein Superschurke...

Der anfangs ziemlich generisch wirkende Titel „Herzschmerz“ passt für diesem Sammelband überraschend gut, denn die naturgemäß tragische, weil unerfüllte Jugendliebe durchzieht die verschiedenen Handlungsstränge der hier zusammengefassten US-Einzelhefte #12-19 – Da wiegt das tatsächliche Ende der Welt emotional genau so schwer wie das metaphorische Ende, wenn man herausbekommt, dass der Traumprinz eigentlich ein machthungriger Bösewicht ist


Trotz dieser schwermütigen Grundstimmung kommt hier aber auch der Humor nicht zu kurz. Gerade die von Adrian Alphona gezeichnete „Endzeit“-Story begeistert mit vielen kleinen Eastereggs, mitunter glaubt man bei Massenszenen vor einem Wimmelbild zu sitzen


Fazit: „Ms. Marvel #2 Herzschmerz“ (Link) ist, trotz einiger schwächerer Kapitel (nämlich immer dann, wenn die Action im Vordergrund steht, also primär bei den Bonusgeschichten), ein sehr unterhaltsamer und verhältnismäßig bodenständiger Superhelden-Comic. Tatsächlich werden hier auch NeuleserInnen viel Freude haben.
Posted by Philipp Lohmann
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