Jan 31: Kurztest: Bartleby, der Schreiber



Der Protagonist dieser Geschichte ist überraschenderweise nicht Bartleby selbst, sondern ein erfolgreicher Notar. Und dieser ist so erfolgreich, dass ihm seine bisherigen Schreibkräfte nicht genügen, weswegen er den stillen, aber fleißigen Bartleby einstellt. Doch dieser offenbart rasch seinen Unwillen, sich in den Arbeitsalltag zu integrieren: Egal was sein Chef ihm aufträgt, er lehnt jegliche Arbeit, die über das stumpfe Kopieren von Texten hinausgeht, mit den Worten „Ich möchte lieber nicht“ ab. Mehr noch, er lehnt es sogar ab, heimzugehen oder sich anderweitig zu vergnügen, denn er hat sein komplettes Leben auf dieses Notarbüro ausgerichtet. Und er lässt sich davon überhaupt nicht abbringen, egal wie sehr der Notar oder seine Kollegen drohen, beschwichtigen oder auch locken...
Überraschenderweise fügt sich der Notar rasch dieser Hilflosigkeit, doch als Bartleby dann auch noch das Arbeiten komplett einstellt und trotzdem nicht aus dem Büro verschwindet, sieht er sich gezwungen sein Notarbüro dichtzumachen und mitsamt der Belegschaft umzuziehen. Bartleby bleibt in den leeren Räumen zurück und will auch nicht weichen, als neue Mieter einziehen. Wieder kann der hinzugerufene Notar ihm nicht zum Gehen bewegen, weswegen Bartleby letztlich von der Polizei abgeholt und ins Gefängnis gesteckt wird... Ein letztes Mal versucht der Notar ihn zu Retten, doch Bartleby sagt zum Leben an sich „Ich möchte lieber nicht“ und verstirbt.

Was für eine ziemlich traurige Geschichte, die man auf zahllose Weisen interpretieren kann (als Einstieg empfehle ich Wikipedia (Link)




Fazit: „Bartleby, der Schreiber“ (Link) ist schwere Kost, die aber wunderhübsch präsentiert wird!
Posted by Philipp Lohmann
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