Mar 5: Kurztest: Das Dungeon-Alphabet




Wobei ich das Wort „Nischenprojekt“ vermutlich eher unter Vorbehalt schreiben sollte, denn im englischen Original hat sich die von Michael Curtis geschriebene Zufallstabellen-Sammlung ziemlich gut verkauft. Und auch die Vorbestellungen beim „System Matters“-Verlag (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) waren beeindruckend, erreichte man mit 343 UnterstützerInnen doch fast das Doppelte der Zielsumme


„Das Dungeon-Alphabet“ ist, wenn man es ganz simpel herunterbricht, eine Sammlung an Zufallstabellen. Besonders ist hier, neben der großartigen Oldschool-Aufmachung mit den Illustrationen zahlreicher Künstler, dass die Zufallstabellen das Alphabet „darstellen“. Jeder Buchstabe, selbst das Ypsilon (!!!), bekommt eine oder mehrere passende Zufallstabellen. Das K beispielsweise steht für jeweils eine Zufallstabelle zu den Themen „Kämpfe“ (W20), „Kobolde“ (W10), „Korridore“ (W20) und „Krypten“ (W12). Dabei wird jede der 44 Zufallstabelle eingeleitet mit einem kurzen Text, der gern auch auf andere Buchstaben verweist. So kann man sich tatsächlich mit sehr wenig Vorbereitung einen kompletten Dungeon-Crawl zusammenwürfeln


Beim Lesen des 92 Seiten dicken, im Großformat (33 x 25,4 cm) gedruckten Hardcovers bemerkt man schnell, für welche Art von Abenteuer es gedacht ist. Denn auch wenn es mit so ziemlich jedem Oldschool-Rollenspiel kompatibel ist, benötigen die Zufallstabellen oft eher ungewöhnliche Würfel wie etwa einen W14 oder einen W30 – OSR-Fans denken hier zweifelsohne sofort und richtigerweise an „Dungeon Crawl Classics“



Fazit: Ich bin stark beeindruckt, wie viel Kreativität der Autor Michael Curtis an den Tag gelegt hat, und ich bin ebenso stark beeindruckt, wie gut „System Matters“ dies (trotz aller Übersetzungsfallstricke) umgesetzt hat. "Das Dungeon-Alphabet" (Link) ist ein Pflichtkauf für alle OSR-Spielleitungen!
Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel