Mar 17: Dungeons & Dragons: Basisset - Nicht perfekt, aber mit genialer Preis-/Leistung



Das „Basisset“ kommt in einer stabilen Pappschachtel und ist randvoll gefüllt mit allem, was man für die ersten Schritte in „Dungeons & Dragons“ benötigt: Ein Regelbuch mit 76 Seiten, eine Abenteuersammlung mit 84 Seiten, ein kleiner Papp-Spielleitungsschirm, ein 11-teiliges Würfelset, eine doppelseitige Karte, sechs Blanko-Charakterbögen sowie 81 Karten nebst Aufbewahrungsbox. Also wirklich eine ganze Menge Inhalt, gerade für den Kampfpreis von 19,99 € – Da will wohl jemand mit aller Macht den deutschsprachigen Markt erobert


Tatsächlich hat mich das Regelbuch zu Beginn ein wenig ernüchtert. Das enthält zwar alles, was man benötigt (Charaktererschaffung, Spielregeln, Ausrüstung & Zauber), die Präsentation ist aber eher trostlos: Man bekommt hier sehr viel Text mit wenig optischen Auflockerungen in Form von Zeichnungen oder anderen grafischen Elementen. Klar, „Dungeons & Dragons“ hat viele Regeln, Charaktermöglichkeiten, Monster & Zauber (nicht umsonst kamen zum Release gleich drei dicke Hardcover-Bücher raus


„Der Drache vom Eisnadelgipfel“ heißt dieses Abenteuer, welches eher eine kleine Kampagne bestehend aus zahlreichen Kurzabenteuern rund um das kleine Bergbau-Dörfchen Phandalin ist. Dort erhalten die SpielerInnen insgesamt neun Aufträge, durch welche sie immer mehr Erfahrung sammeln und in ihrer Stufe aufsteigen. Dabei werden die einzelnen Abenteuer immer komplexer: Muss man anfangs nur ein wenig durch die Gegend reisen, um irgendjemanden zu besuchen, zu eskortieren oder zu versorgen, geht es mit der Zeit hinab in immer komplexere Dungeons. Beispielsweise jagt man einen Mimik durch eine Gnomenfestung oder untersucht ein zwar verfallenes, aber noch immer magisches Anwesen. Umherziehende Monster, besonders Orks, sind dabei ebenso eine ständige Bedrohung wie der weiße Drache Cryovain, welcher sozusagen den Endgegner darstellt. Die einzelnen Kurzabenteuer sind dabei ausreichend detailliert ausgearbeitet, sodass auch Spielleitungsneulinge hier mit wenig Vorbereitung leiten können. Ein Pluspunkt der Kampagne ist zudem, dass es noch ein paar „Bonusorte“ gibt, welche nicht im direkten Zusammenhang mit den einzelnen Abenteuern stehen und sozusagen auf „Eigeninitiative“ der SpielerInnen entdeckt werden können. Schön wären allerdings größere Battlemaps gewesen, die man sich vielleicht einfach rauskopieren kann, um dann mit Miniaturen zu spielen.

Insgesamt gefällt mir das „Basisset“ sehr gut, gerade wenn man einen Blick auf das Preis-/Leistungsverhältnis wirft. Hier ist alles enthalten, was interessierte D&D-Neulinge für mehrere Spieleabende benötigen. Dabei ist das Adjektiv „interessiert“ allerdings besonders wichtig, denn gerade die textlastige Präsentation des Regelbuches (mit dem man sich zwingend auseinandersetzen muss, da es keine vorgefertigten Charaktere gibt) könnte eventuell die Einstiegshürde erhöhen (denn sind wir ehrlich, wir sind – entgegen dem Klischee – nicht alle verkopfte Nerd-StudentInnen


Fazit: Zusammenfassend kann man zweifelsohne resümieren, dass das „Dungeons & Dragons: Basisset“ (Link) nicht perfekt ist. Macht es trotzdem Spaß? Definitiv, wenn alle SpielerInnen und die Spielleitung bereit sind, sich darauf einzulassen. Also probiert es ruhig mal aus, gerade für den Kampfpreis kann man da eigentlich nichts falsch machen

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel