Apr 1: Warhammer 40k Universum: Eine Einführung & ein Überblick
Was ist "Warhammer 40k"? Bereits der Name suggeriert, dass es sich um Krieg und um einen Hammer handeln muss – und damit liegen wissensdurstige Neulinge gar nicht so falsch, denn tatsächlich ist "Warhammer 40k" ein futuristisches Kriegsspiel in einem dystopischen Fantasy/SciFi-Universum. Ich hab ja schon einige Rollen- & Brettspiele in diesem Setting rezensiert, sowohl hier im Blog (z.B. das „Wrath of Glory“-Rollenspiel (Link), das „Munchkin“-Kartenspiel (Link) und das „Space Marine: Adventures“-Brettspiel (Link)) als auch natürlich im Podcast (Link, ab Minute 40), und immer wieder fand ich diese Spielwelt faszinierend.

Warhammer 40k porträtiert eine düstere Zukunft. Alles spielt im 41. Jahrhundert nach Christus, und die Menschheit regiert über ein riesiges intergalaktisches Reich, das von einem theokratischen Kaiser angeführt wird. Diesem Halbgott gilt ein fanatischer Kult, besitzt er doch übernatürliche Kräfte, dank der er überlegene Rassen und Supersoldaten schuf, die in einer streng von oben nach unten gegliederten Hierarchie aufgeteilt sind und die Welt vor dem Chaos retten sollen. Die Ikonografie weckt starke Assoziationen mit Eposwelten, wie die der Edda oder der Artussage sowie mit Zeichnungen eines Enki Bilals – sprich, es ist ein Mix zwischen Tempelritter-Mystik, drittem Reich und Cyber-Mythologie.
Angefangen hat alles im Jahr 1987 mit einem Tabletop-Spiel, dem im Mittelalter angesiedelten „Warhammer Fantasy“, das sehr schnell sehr beliebt wurde. Schon bald entwickelte sich daraus das Science-Fiction-Universum „Warhammer 40k“, das mittlerweile zahlreiche Medien (über Spiele hinaus) erobert hat. Hier beispielsweise ein Foto des aktuellen Rollenspiels:

Von der vielfältig strukturierten „Warhammer 40k“-Welt geht eine große Faszination aus. Allein die Hybridform zwischen Science-Fiction und Fantasy öffnet ein schönes Spannungsverhältnis zur Jetztzeit. Im Nutzer kribbelt es – er möchte mehr und immer mehr erfahren. Keine menschliche Emotion wird ausgelassen, egal durch welches Medium man in dieses Universum abtaucht. „Warhammer 40k“ ist psychologisch sehr ausgeklügelt, extrem spannend und außerordentlich kurzweilig. In diesem Universum soll das Gute gewinnen und das Böse ausgetilgt werden. Doch wie soll das gelingen, wenn die Chaosgötter aus dem Warp (einer Paralleldimension aus reiner Energie) die Menschen durch niederträchtige Korruption gänzlich unterwerfen? Die Faszination basiert bei „Warhammer 40k“ letztendlich auf dem Bewusstsein, dass sich bei diesem Kampf nicht Mensch und Mensch gegenüberstehen, sondern Mensch und Halbgott, Mensch und Superwesen, Mensch und angsteinflößende Technologie. Und wie bei jedem guten Horror-Thriller triggert das unsere Nervenzellen ungemein.

Neben dem ursprünglichen Brettspiel verzweigt sich die Welt des „Warhammer 40k“ in Bücher, Hörbücher, Videospiele und Kartensätze. Wer sich zuerst in die „Warhammer 40k“-Dimension hineindenken möchte, der kann das sehr gut mithilfe der Bücher machen. Wer hingegen eher der haptische Typ ist, der wird das Strategiespiel bevorzugen oder Videospiel und Konsole. Jedes Medium hat seine eigenen Eigenschaften, die „Warhammer 40k“ greif- und begreifbar machen, bis es am Ende eine Sucht wird. Und das wird es – garantiert! Die Bücher wurden mithin von verschiedenen AutorInnen verfasst, die zwar alle den gleichen Erzählstrang vorantreiben, aber doch eine unterschiedliche Herangehensweise haben.
Die drei wichtigsten Reihen (Link) von "Warhammer 40k", die sowohl in Buch- als auch in Hörbuchversion zu Verfügung stehen, sind „Der Aufstieg des Horus“, die „Eisenhorn“-Reihe und „Gaunts Geister“. „Der Aufstieg des Horus“ erzählt die Vorgeschichte des „Warhammer 40k“-Universums, während „Eisenhorn“ mit mehreren Bändern die Geschichte des Inquisitors Gregor Eisenhorn berichtet. Zuerst verfolgt dieser nur Häretiker und Abtrünnige, wird aber dann zur zentralen Figur eines weitaus komplexeren Geschehens. „Gaunts Geister“ hingegen schildert das Alltagsleben normaler Menschen im Imperium. Auch diese Reihe besteht aus diversen hintereinander herausgegebenen Bändern.

Die Basisidee ist sowohl für das Brettspiel als dann später auch für das Videogame ein Gefecht zwischen zwei Armeen, die um die Vorherrschaft der Welt kämpfen. Menschen, Orks und andere Fantasiegeschöpfe folgen einem festgelegten Regelwerk, wobei jede Figur einem bestimmten Werteprofil entspricht und ganz individuelle kämpferische Fähigkeiten besitzt. Die Game-Designer inspirierten sich am zuvor erschienenen Tabletop-Spiel „The Game of Fantasy Battles“. Kurz nach Erscheinen des Brettspiels aktivierte sich auch schon die Videospielbranche und brachte die Video-Adaptionen auf dem Markt.
In das gigantische und epische „Warhammer 40k“-Universum abzutauchen ist ein Erlebnis, das allen zu empfehlen ist, die sich gerne an surrealen Szenarien, fiktiven Figuren und fantastischen Handlungsabläufen betrinken. „Warhammer 40k“ verbindet die Vergangenheit mit der Jetztzeit und der Zukunft und bleibt dabei doch souverän zeitenunabhängig.
Posted by Philipp Lohmann