Aug 18: Kurztest: Das dritte Auge #1 Die Stadt der Lichter


Das Cover des von Olivier Ledroit sowohl geschriebenen als auch gezeichneten Comics ist bereits ein großes Versprechen: Ein heroischer Typ, bewaffnet mit einem Schwert, der durch ein ebenso düsteres wie farbenfrohes Paris wandelt. Das wirklich hübsche Cover verspricht also feine Urban-Fantasy-Kost, da bekommt man gleich Lust auf mehr! Doch leider verspricht es ein wenig zu viel, denn der „Das dritte Auge“-Auftaktband bietet zwar die erwarteten wunderbaren Zeichnungen (mit Einschränkungen, dazu gleich mehr), feine Urban-Fantasy-Kost gibt es aber kaum. Vielmehr ist, von einigen ganz wenigen Einzelszenen abgesehen, dieser Band vielmehr eine Art Origin-Story, um die Fähigkeiten des Protagonisten Mickaël kennenzulernen. Dieser ist Synästhetiker, was sich nicht unbedingt mit seinem Drogenkonsum verträgt, denn irgendwann scheint er es übertrieben zu haben: Plötzlich sieht er die oft farbenfrohen Auren seiner Mitmenschen! Und nicht nur das, er sieht auch fiese Monster, die ihm in der U-Bahn an den Kragen wollen. Ein wenig zweifelt er da auch an sich selbst, doch sein Lehrmeister, ein fachkundiger Mediävist mit Interesse an Astrologie und anderem Esoterikquatsch, vermittelt ihn an einen Freund. Und dieser glaubt Mickaël nicht einfach nur, sondern führt ihn auch ein in eine Phantastik-Welt, die man nur mit dem dritten Auge sehen kann.

Und dann absolviert Mickaël das obligatorische Training und dann ist er, fast schon wie Neo in den „Matrix“-Filmen, der Auserwählte



Fazit: „Das dritte Auge #1 Die Stadt der Lichter“ (Link) bietet richtig tolle Zeichnungen, inhaltlich ist der Trilogie-Auftaktband aber noch arg dünn.
Posted by Philipp Lohmann
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