Sep 17: Kurztest: DSA Verhandlungskunst & Friedensschwur




Die 64 Seiten starke DSA-Anthologie bietet drei Abenteuer, bei denen es dem Titel entsprechend um die Beendigung von Konflikten geht – Und zwar idealerweise nicht durch Gewalt, sondern durch Verhandlungen.
- In Palmyrabad geht es gegen Die Wilde Horde, denn die Reiterstämmen wollen ihre Unabhängigkeit bewahren.
- Mächtiger als das Schwert muss die Diplomatie am Grenzfluss zwischen dem befreiten Tobrien und den Schwarzen Landen sein, denn eine Verschwörung gefährdet den Frieden.
- Um die Ausbeutung der Natur und den Kampf um die letzten verbliebenen Purpurschnecken der Zyklopeninseln geht es zuletzt in Purpurtränen.

Obschon alle drei Abenteuer recht unterschiedlich und damit thematisch abwechslungsreich sind, ist der grundlegende Ablauf doch gleich: Die HeldInnen werden mehr oder minder unvermittelt auf den Konflikt aufmerksam gemacht (z.B. weil direkt vor ihnen ein Kampf ausbricht), dann bekommen sie erste Informationen darüber (Wie ist die politische Ausgangslage? Wer sind die handelnden Figuren? Wer mag wen warum nicht?). Für eine friedliche Lösung sammeln sie Informationen und Argumente (z.B. in dem sie die Gepflogenheiten der Reiterstämme erlernen oder indem sie Indizien für eine Verschwörung sammeln), bevor sie doch noch kurz vor knapp eine Eskalation im großen Finale abwenden. Entsprechend stehen Wissens- & Kommunikationsfertigkeiten im Vordergrund, lediglich „Mächtiger als das Schwert“ verlangt gute Kampfkenntnisse – Möglicherweise könnte das der Grund sein, warum ich dieses Abenteuer auch besonders gern mag


Die Komplexität wird verlagsseitig mit „Spieler: mittel“ & „Meisterin: mittel“ angegeben, was ich für realistisch halte. Man muss sich als Spielleitung halt DSA-typisch viel vorbereiten und gründlich durchlesen, denn hier gibt es wieder verhältnismäßig viel Text und auch eine ganze Reihe an Nichtspielercharakteren. Diese DSA-Textwüste ist natürlich Geschmackssache


Keine Geschmackssache sollte dagegen die Präsentation sein, denn die ist ebenfalls DSA-typisch und damit sinnvoll strukturiert sowie mit ein paar ansehnlichen Zeichnungen aufgelockert. Unabhängig von dem guten Zweck würde ich das mit 17,95 € bepreiste Heft daher all den DSA-Fans empfehlen, die lieber labern statt draufhauen


Fazit: „Verhandlungskunst & Friedensschwur“ (Link) für die 5. „Das Schwarze Auge“-Edition unterhält mit drei sehr soliden Abenteuern, mit denen man ein paar dialoglastige Spieleabende rumkriegen sollte

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel