Oct 12: Schnutenbach: Rauchmauls Rache – Textlastiger Einstieg ins Dungeoncrawling



Das Universalsetting „Schnutenbach – Böses kommt auf leisen Sohlen“ muss ich vermutlich nicht groß erklären, denn darüber hab ich nicht nur hier im Blog schon vielfach geschrieben (zuletzt bei „Im Bann des Blutmondes“ (Link)), sondern auch schon mit Karl-Heinz persönlich im Podcast (Link) gesprochen. Jedenfalls ist der Ausgangspunkt der Abenteuer stets das titelgebende Dark-Fantasy-Dörfchen, welches (ebenso wie die Region drumherum) mittlerweile dank zahlreicher Abenteuer- & Kampagnenbände ausschweifend ausgearbeitet wurde. Wobei die Tiefe des Settings eher für Kampagnen relevant ist (beispielsweise wenn man herausfinden will, warum eine Figur im Abenteuer so oder so gehandelt hat), man kann „Rauchmauls Rache“ auch wunderbar als Rollenspiel-Einstieg ohne jegliche Kenntnis des „Schnutenbach“-Universums spielen – Und zwar, auch wenn ich jetzt ein wenig vorgreife, mit jedem Fantasy-Regelsystem. Denn die Nichtspieler-Charaktere sind allesamt ohne Attributs- & Eigenschaftswerte versehen. Stattdessen gibt es umfangreiche Textbeschreibungen, sodass man die Figuren problemlos für das gespielte Regelwerk adaptieren kann.

Aber worum geht es denn nun eigentlich? In so einem kleinen Dörfchen kennt man sich ja untereinander; da fällt es auf, wenn irgendwer fehlt. Und hier ist es Jost Perthetzer, der entfernte Verwandte von Familie Ortlieb. Dieser bringt sonst nämlich immer regelmäßig Torf und allerlei Kleinkram vorbei, aber plötzlich ist er vom Erdboden verschwunden. Ob das was mit dem Weiler Moorenweis zu tun hat, welcher von abergläubischen HinterwäldlerInnen, Torfstechern und Moorbäuerinnen bewohnt wird? Und nicht nur das, Moorenweis grenzt direkt an Aschenöd, eine leblose Region rund um den verfluchten Vulkan Rauchmaul. Wer ist denn so verrückt um sich dahin vorzuwagen, nur um nach einem verschwundenen Torfhändler zu suchen?

Na klar, die SpielerInnen natürlich



Die Texte sind also prima, aber auch die grafische Präsentation weiß wieder zu gefallen. Ganz subjektiv fand ich die Illustrationen nicht ganz so düster, wie die Texte es vermuten lassen, aber andererseits passt die Farbwahl gut zu den Gegnern und ist damit der Atmosphäre zuträglich. Und da "Rauchmauls Rache" ja sowieso als Einstiegsabenteuer gelabelt ist – was man auch daran merkt, dass es im Vergleich zu den letzten Publikationen etwas weniger düster-grimmig ist – passt das schon ganz gut. Manchmal spürte ich jedoch ein paar Exotismus-Vibes, aber das mögen vielleicht lieber Soziologie- oder Kunst-ExpertInnen beurteilen


Fazit: „Rauchmauls Rache“ (Link) ist ein weiteres typisches „Schnutenbach“-Abenteuer von Karl-Heinz Zapf. Und das hat er wieder fein gemacht, also werden Dungeoncrawl-Fans sehr glücklich

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel