Mar 3: Von Mäusen und Menschen – Lasst euch nicht abschrecken!



„Von Mäusen und Menschen“ erzählt über sechs Kapitel hinweg die Geschichte der beiden Wanderarbeiter George und Lennie. Letzterer ist groß und stark, aber geistig auch sehr eingeschränkt, sodass er mit vielen Situationen des täglichen Lebens und vor allem aber seiner Körperkraft nicht richtig umgehen kann. Dies führt oft zu Problemen, etwa wenn er in seiner kindlichen Naivität zu Beginn der Geschichte einfach nur den Stoff eines Kleides streicheln will, deren Trägerin dies aber für einen Übergriff hält. Und immer wieder will er kleine Dinge streicheln, etwa Mäuse, die er dann aus Versehen tötet. Nichtsdestotrotz schafft es der sehr viel klügere, sich liebevoll im Lennie kümmernde George, dass sie auf einer Farm als Hilfskräfte angestellt werden. Dort lernen sie den Mikrokosmos der Landarbeiter kennen, etwa den gewitzten Vorarbeiter Slim, den gebrechlichen, einarmigen Candy und den rassistisch diskriminierten Crooks. Schnell fügen sich George und Lennie durch ihre Arbeitsfreude in die Gemeinschaft ein, angetrieben von dem gemeinsamen Traum einer eigenen Farm. Für diesen Traum können sie auch einige der Landarbeiter begeistern, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen, denn Curley (der Sohn des Farmbesitzers) ist ein echter Raufbold. Dessen Frau macht allen schöne Augen, sodass sich der durch Eifersucht angetriebene Curley mittels Prügeleien profilieren will. Doch bei Lennie gerät er da an den Falschen...

Denn da Lennie seine Kraft nicht einschätzen kann, bricht er ihm sozusagen im Handumdrehen dessen Finger. Was vielleicht für Curley eine Warnung ist, aber nicht für seine flirtende Frau – Lennie, von ihrer Annäherung und auch von seiner eigenen Kraft überfordert, bricht ihr aus Versehen das Genick! Ein Unfall, aber die von Curley aufgehetzten Farmarbeiter wollen Rache! George muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht... Und genau mit dieser schwierigen Entscheidung enden sowohl der Roman als auch der Comic. Und letztgenannter ist wie bereits oben erwähnt ein echter Brocken! 424 Seiten, durchweg händisch gezeichnet von Rébecca Dautremer, warten auf motivierte Lesende. Und eine gewisse Grundmotivation muss man wirklich mitbringen, denn Anfangs zieht sich die Geschichte doch ein wenig (denn auch Literaturklassiker sind nicht immer perfekt



Fazit: Lasst euch nicht von dem Preis von 49,80 € abschrecken, lasst euch nicht von den (nur auf dem ersten Blick) unrunden Zeichnungen abschrecken, sondern stellt euch „Von Mäusen und Menschen“ (Link) ins Regal! Besser kann man so einen schwierigen Literaturklassiker nicht umsetzen

Posted by Philipp Lohmann
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