Aug 17: Cthulhu Einstiegsbox – Super für Neulinge, nicht unbedingt für System-Umsteigende


Für knapp 25 € bekommt man eine stabile Pappbox, die im Verhältnis zu vielen anderen Starterboxen (etwa im Vergleich zum D&D-Platzhirsch) vergleichsweise dünn, aber auch vergleichsweise schwer ist. Hier wird kein Platz verschwendet, das Ding ist randvoll mit Spielmaterial! Enthalten sind neben einem schlichten 08/15-Würfelset:

- Das Solo-Spielbuch „Allein gegen die Flammen“ mit einem Umfang von 270 Abschnitten auf 56 Seiten. Die Story ist dabei absolut typisch, man strandet in einem kleinen Dörfchen und muss alsbald um sein Leben fürchten. Also im Prinzip dasselbe Konzept wie in „Allein gegen die Flut“ (Link) oder auch etwas entfernter „Allein gegen den Frost“ (Link) – Und das waren ja jeweils auch ziemlich solide Solo-Spielbücher. Schön ist, dass der Einstiegsbox noch ein Einlegeblatt mit fünf Codes beiliegt, um potentielle Mitspielende mit der PDF-Version von „Allein gegen die Flammen“ schon mal auf den Spieleabend einzustimmen.

- Nun gibt es im Solo-Spielbuch zwar auch einen kleinen Regel-Rundumschlag, aber eigentlich ist dafür das 24 Seiten umfassende Heftchen mit den Einstiegsregeln gedacht. Settingübersicht, Charaktererschaffung, Würfelmechaniken – Alles, was man zum Spielen braucht, bekommt man hier. Und wenn die Spielleitung mitten im Spiel doch mal ins Schlingern kommt, schaut sie einfach in den...
- Sichtschirm! Der ist zwar nur klein und aus Pappe, funktioniert für den Anfang aber ziemlich gut.

- Zum Leiten von „Der Bücherwurm und andere Abenteuer“ reicht er aber allemalStattliche 80 Seiten umfasst dieses Buch, welches drei nach und nach komplexer werdende Abenteuer bietet. Zum Einstieg gibt es „Der Bücherwurm“, bei dem ein bibliophiler Einzelgänger verschwindet. Als dann auch noch in sein Haus eingebrochen wird und die Spuren auf den nahegelegenen Friedhof führen, werden ein bis zwei InvestigatorInnen (wobei das Abenteuer für 1:1 ausgelegt ist) mit den Nachforschungen betraut. Eine nette kleine, fast schon harmlose Geschichte – Kein Vergleich mit „Am Rande der Finsternis“, bei dem 3 – 5 Ermittelnde in einem alten Bauernhaus mit einem mordenden Mythos-Wesen konfrontiert werden. Tod und Verderben sind garantiert, also typisch „Cthulhu“
Den Abschluss bildet „Blues für Marnie“, bei dem die 3 – 5 Spielenden während eines Nachtclubbesuchs zufällig Zeuge eines Mordes werden. Oder auch nicht, denn gilt es schon als Mord, wenn die Toten wieder zum Leben erwachen?
- Enthalten sind zusätzlich zehn Charakterbögen (fünf vorgefertigte, fünf leere) sowie eine paar Handouts.

Was will man mit einem Starterset eigentlich erreichen? Neulinge begeistern, na klar, aber auch System-Umsteigende abholen. Und ich glaube, tatsächlich schafft die „Cthulhu Einstiegsbox“ beides. Wobei, sind wir ehrlich, wer schon halbwegs in der Rollenspiel-Szene drin ist weiß um die kostenfreien Spielressourcen (so gibt es etwa einen Teil der Abenteuer zum Gratisdownload, die W100-Grundregeln findet man auch ) und braucht dieses Starterset eigentlich nicht. „Echte“ Neulinge werden hier aber sehr viel Freude haben



Insgesamt hat „Pegasus Spiele“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) hier ein für Rollenspiel-Neulinge wirklich gutes Starterset veröffentlicht, dessen Kritikpunkte primär für System-Umsteigende gelten, die sich eh schon mit dem Hobby auskennen. Deshalb ein positives...
Fazit: Gerade für absolute Hobby-Neulinge ist die „Cthulhu Einstiegsbox“ (Link) eine verhältnismäßig niedrigschwellige und damit großartige Einführung ins Rollenspiel.
Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel