Sep 8: Crusaders #4 Spin – Von Amokläufen und roten Fäden


Aber worum geht es überhaupt? Die Menschheit ist in der fernen Zukunft mal wieder am Arsch, da hat auch die Umbenennung von Mandelmilch in Mandeldrink nichts mehr gebracht, und vegetiert verteilt auf das ganze Sonnensystem vor sich hin. Auf dem Jupiter-Mond Titan gibt es immerhin noch genügend Ressourcen, aber eine Utopie ist das trotzdem nicht – Aber könnte es vielleicht werden? Denn ein mysteriöses Alien-Signal aus einer Ecke des Weltraums, in der eigentlich nichts sein dürfte, sendet Baupläne und eine Reiseroute. Also werden rasch die Besten der Besten ausgewählt, um mit einer kleinen „Kreuzritter-Flotte“ (welch deeskalierender Name, wenn man erstmals auf Außerirdische trifft


Und die Schlacht läuft mal so überhaupt nicht gut für die Alien-Allianz, weshalb auch gleich mal die halbe Kreuzritter-Flotte kaputt geht. Prima Einstand für die Menschen, weshalb sie nur noch mit Nebensächlichkeiten beschäftigt werden. Doch dann schmuggeln sich die Überlebenden eines Mikroorganismen-Angriffs an Bord, um über die wahren Hintergründe des intergalaktischen Krieges und die Geschichte der Alien-Allianz aufzuklären. Denn natürlich ist doch nicht alles so friedvoll-utopisch, wie man das den Menschen gern weismachen würde, weshalb der angekündigte Alien-Schutz unseres Sonnensystem kritisch hinterfragt wird – Keine Sekunde zu spät, denn ein feindliches Largankorn hat sich bereits in Richtung Erde aufgemacht... Und die machen dann auch kurzen Prozess, innerhalb von wenigen Augenblicken wird der blaue Planet mitsamt Milliarden von Menschen vernichtet – Irgendwie ist die Kreuzritter-Expedition echt ein Hardcore-Fehlschlag



Die „Crusaders“-Reihe vom „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), die mit dem kommenden fünften Band ihr Ende findet, hat ja lange darum gekämpft ihren roten Faden zu finden. Es gab ein paar Flashback-Szenen in Natalias Kindheit, die optisch opulente Reise zur Alien-Allianz (die sich aber vor allem auf die Schauwerte und weniger auf die Handlung verließ) und ganz viel Diplomatie- & Technik-Gebrabbel, welches man nicht immer nachvollziehen konnte. Was es nie gab, waren glaubwürdige Figuren, die auf irgendeine Art das Interesse der Lesenden wecken. Und die gibt es auch in diesem vierten Band nicht, dafür erkennt man aber langsam endlich mal, was Bec hier eigentlich für eine Geschichte erzählen will. Und das ist schon ein großer Fortschritt


Posted by Philipp Lohmann
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