Mar 22: DC YOU: Justice League #46 – An den eigenen Versprechungen gescheitert
Ein Problem mit Comic-Heften ist ja, dass sie teilweise so verschachtelte und komplexe Handlungen haben, dass man als Neueinsteiger erst langwierig in die Materie hineinarbeiten muss um die Zusammenhänge zu verstehen. Das Problem scheint Comic-Gigant DC erkannt zu haben, denn pünktlich zum Kinostart von „Batman vs. Superman“ erscheinen unter „DC YOU – Dein DC-Universum“ neue Heftserien und Sammelalben, welche laut Cover perfekt für neue Leser geeignet sind. Hey, da geht mein Finger streberhaft nach oben – Ich bin ein neuer Leser, also her damit

Meine Wahl fiel auf „Justice League #46“, weil ich außer dem Namen noch nichts von dieser Superheldentruppe gehört hatte (ja, vermutlich habe ich die letzten Jahre unter einem Stein gelebt




Zu Beginn folgt ein kurzer Einführungstext, der bereits mit Namen um sich wirft, ohne sie groß zu erklären. Gut, selbst Comic-Nichtinteressierte sollten schon von Batman und Superman gehört haben, aber wer ist Cyborg? Und warum zum Teufel ist Lex Luthor jetzt eigentlich Mitglied bei den Guten? Aber OK, auf der nächsten Seite geht es schon los. Was dort direkt auffällt, und ich greife wieder vor: Die Optik ist wirklich gelungen! Wie der Rotwein ins Glas geschüttet wird, die Lichteffekte, das ist schon echt sehenswert

Schnitt, neue Szene: Mister Miracle (den ich beim ersten Durchblättern für Iron Man gehalten habe, aber das ist ja wieder MARVEL, aber die Ähnlichkeit ist wieder bestechend


Denn dann wird es alles nur noch verworrener... Und damit meine ich noch nicht mal, dass Superman und Lex Luthor jetzt im selben Team spielen (was mich echt überrascht hat), sondern dass plötzlich aus Flash's Mund (!!!) eine Kriegerin auftaucht, welche die halbe Justice League in Sekunden (aber dem größten Teil des Heftes) zusammenkloppt (wenn das kein Superhelden-Comic wäre, würde ich jetzt davon ausgehen dass sie alle gestorben sind... Batman beispielsweise hat einige ziemlich heftige Axthiebe abbekommen, von denen mindestens einer sehr tödlich ist und einer ihn zumindest so verletzt haben sollte, dass er seinen Umhang an den Nagel hängen darf... Aber hey, Superhelden, die leben bestimmt alle noch

Ähm ja, das war jetzt irgendwie nicht so prall. Zumindest aus Sicht eines Neulesers, für den dieser Comic doch angeblich perfekt ist. Die halbe Justice League wird in Sekunden von einer unbekannten Kriegerin brutalst auseinandergenommen? Ich glaube das erwartet man als Neuleser nun nicht wirklich, wenn man sich einen Comic über eine Superhelden-Truppe holt



Hat mir auch die Geschichte nicht gefallen, optisch war sie über jeden Zweifel erhaben. Wirklich schöne Bilder, kräftige Farben, genügend Details. Das ganze in der typischen Druckqualität von Panini (Link). Die 4,99 € sehe ich daher trotz meiner Kritik also nicht als verschenkt an. Das 68seitige Heft enthält zudem noch zwei jeweiils wenige Seiten umfassende Probierhäppchen. Einmal das „New Suicide Squad“, welches mit einigen Kollateralschäden einen riesigen sowjetischen Kampfroboter zusammenschießt. Hat irgendwie echt Laune gemacht

Fazit: Weil ich es noch nicht oft genug geschrieben habe

