Apr 4: Ork-Sage 1: Zwei Brüder – Klischeehafter Auftakt mit viel Potential

Wer jetzt aufschreit „Hey, das ist doch gespoilert, das ist doch schon die gesamte Story!“, dem kann ich beruhigend zuflüstern „Keine Panik, das steht schon so auf dem Buchrücken!“

So sehr die Einführung dieser beiden Brüder wirklich gut gelungen ist, so sehr scheitert sie an der dritten Hauptfigur (zumindest vermute ich, dass sie nicht bloß eine Stichwortgeberin ist, da sie gerade auch auf dem Titelbild sehr prominent dargestellt wird und vom Potential her sicher die nächsten Bände prägen könnte?). Ich meine damit die elfische Hohepriesterin, welche ganze drei Seiten zugesprochen bekommt. Denn außer dass sie mit ihrem langweiligen Leben unzufrieden ist und nackt genauso gut aussieht wie in ihrer eher an Dessous erinnernden Ritualkleidung, kommt leider nichts mehr. Ganz ehrlich, vielleicht ein nettes Eyecandy wenn man auf diesen Frauentyp steht, aber eigentlich hätte man sich diesen Platz sparen können. Vielleicht um den mächtigen Zauberer Rurak als Antagonisten besser einzuführen, welcher die beiden Ork-Brüder erpresst damit sie ihm eine mächtige Karte aus der Elfenfestung zu stehlen. Oder um noch mehr von der Fantasy-Welt zu zeigen. Denn die bietet alles, was Fantasy-Fans begehren: Drachen, Fallen, Monster, Festungen und allerlei typische EDO-Völker

„Cross Cult“ verspricht „Bei dieser actiongeladenen Mischung aus ungewolltem Heldenmut und humoristischen Scharmützeln bleibt garantiert kein Auge trocken.“ - Und tatsächlich kann dieser Auftaktband die Versprechungen (Link) zu weiten Teilen erfüllen. Action gibt gibt es reichlich, besonders die Anfangsschlacht gegen die Gnome ist gleichsam gewaltig wie gewalttätig




Fazit: Der Titel hält sein Versprechen: „Ork-Sage 1: Zwei Brüder“ (Link) ist ein gelungener Auftaktband, der trotz stereotyper EDO-Fantasy definitiv Lust auf die weiteren Teile der Quadrologie macht. Auch wenn die Handlung dieses ersten Teils eher dazu da ist, die beiden Protagonisten zu charakterisieren und das Potential der Geschichte eher erahnen lässt, wurde ich doch durchweg hervorragend unterhalten und kann die Fortsetzung kaum erwarten.
PS: Vermutlich fragt sich der geneigte Leser, warum ich diesmal erstens keine abfotografierten Bilder genutzt habe und zweitens nichts über die Druckqualität und das Preis-/Leistungsverhältnis geschrieben des 14,95 € kostenden Comics schrieb. Der einfache Grund: Mir wurde vom „Cross Cult“-Verlag vorab ein digitales Preview-Exemplar zur Verfügung gestellt, daher habe ich Bilder aus dem Presse-Kit genutzt. Ich gehe, auf meiner Erfahrung beruhend, aber davon aus das „Cross Cult“ wieder sehr gute Druckqualität abliefern wird

Posted by Philipp Lohmann
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