Feb 20: Hellboy #15: Die Todeskarte – Stimmungsvolles Sterben in der Hölle



Um gleich mal die letzte Frage zu beantworten: Ja, man kann den Tod des Teufels noch toppen! Allerdings anders, als man denken würde. Denn anstatt noch weiter an der Action-Spirale zu drehen, setzt Altmeister Mike Mignola in den finalen fünf Ausgaben der „Hellboy in Hell“-Serie auf einen ruhigen, fast schon meditativen Ausklang, welcher zurückliegende Handlungsfäden vergangener Geschichten zu einem würdevollen Ende führt...

Der abschließende Sammelband beginnt mit einer kurzen Rekapitulation der Ereignisse durch die Hexe Baba Yaga, welche ihren ungläubigen Kreaturen berichtet, dass Hellboy dem Satan die Kehle durchgeschnitten hat. Was dazu führt, dass sich nun die höllischen Sklaven gegen ihre Herren wenden, während das sprudelnde Blut des Satans die Feuer der Hölle löscht (womit gleich noch eine Frage der Einleitung beantwortet wäre



Mehr noch als die Handlung tragen die reduziert-surrealen Zeichnungen von Mike Mignola, welcher hier wieder in einer Doppelrolle als Autor und Zeichner fungiert, zur dicht-düsteren Atmosphäre des Abschlussbandes bei. Besonders hervor sticht dabei im zweiten von fünf Kapitel ein kurzer Einschub zum Weltenbaum, dessen nebliges Grün einen wundervollen Farbtupfer im eher schwarz-grau-roten Rest des Sammelbandes bildet. Gelungen ist zudem, dass die Toten mal in ihrer ursprünglichen menschlichen, dann plötzlich wieder in ihrer toten Form gezeigt werden (was mich im ersten Moment zugegeben verwirrt hat). Letztendlich ist es aber Geschmackssache, ob man diesen Zeichenstil mag – Wobei, sind wir ehrlich, den finalen Band der Reihe kaufen eh nur langjährige Fans des heldenhaften Teufels. Diese werden dann auch viel Freude mit den ganzen Anspielungen und Bezugnahmen auf frühere Geschichten haben

Fazit: Ohne große Knalleffekte verabschiedet sich mit „Hellboy #15: Die Todeskarte“ (Link) eine der wichtigsten Comic-Serien der letzten 25 Jahre überaus stil- und würdevoll. Für Fans ein selbstverständlicher Pflichtkauf, der sie nicht enttäuschen wird.
Posted by Philipp Lohmann
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