May 9: Kurztest: Die Daltons #1 Der erste Tote

„Die Daltons #1 Der erste Tote“ beginnt seine Handlung interessanterweise am Ende der Geschichte. Indem er den misslungenen (und für einige von ihnen tödlichen) Doppelbankraub im Oktober 1892 in Coffeyville als Ausgangspunkt der Geschichte nimmt, wirft dieser Auftakt die Frage auf, wie es nur soweit kommen konnte? Denn immerhin waren die Brüder mal alle mehr oder minder aufrichtige Gesetzeshüter, trotz ihres schwierigen familiären Hintergrundes (Großfamilie, Armut, Vater Alkoholiker). Doch als der verdiente Lohn ausbleibt kommen sie ins Umfeld zwielichtiger Gestalten, mit denen sie ihren ersten Raubzug starten...

Die Thematik eignet sich natürlich hervorragend dafür bleihaltige, aber seichte WildWest-Action zu inszenieren. Doch diesen Fehler begeht dieser Auftaktband einer zweiteiligen Serie nicht, vielmehr verfolgt er angenehm ruhig und nüchtern, ohne Heroisierung oder Verklärung, die Entwicklung der Brüder. Dabei gelingt es der Geschichte sehr gut die Handlungsmotive der Protagonisten zu ergründen und die innerfamiliäre Dynamik glaubwürdig darzustellen. Dabei wirkt die Erzählung, aber das ist angesichts der Kürze des Bandes im Verhältnis zur Komplexität des Themas nachvollziehbar, jedoch mitunter sprunghaft und gehetzt. Trotz der primären Fokussierung auf die Entwicklung der Gangster-Brüder dürfen sich Fans von Western-Action aber über einige schön inszenierte Kämpfe freuen


Nun ist „schön inszeniert“ auch die passende Beschreibung für die Zeichnungen von Jesús Alonso. Der deutlich comichafte, dafür aber überraschend authentisch wirkende Stil bringt richtig gut Atmosphäre rüber, als Leser fühlt man sich tatsächlich in den Wilden Westen zurückversetzt

Fazit: Mit dem Auftaktband „Die Daltons #1 Der erste Tote“ (Link) beweist der „Splitter Verlag“ mal wieder, dass er ein gutes Händchen für WildWest-Comics hat
