May 10: Auf die Barrikaden! #2 Die roten Elefanten – Eine Geschichte vom Scheitern


Die Geschichte spielt im Winter 1870 und handelt vom Alltag der elfjährigen Victorine, welche mit ihrer feministischen, alleinerziehenden Mutter im von preußischen Truppen belagerten Paris lebt. Die Lebensmittel werden für die unteren Schichten knapp, während die Oberen sich noch allen Luxus gönnen können. Und auch die sozialistischen Revolutionäre, in welche Victorines Mutter ihre Hoffnung setzt, glänzen eher mit ihrem reaktionären Frauenbild als dass sie ihre Revolution vernünftig organisiert bekommen... In dieser von einem täglichen Lebenskampf geprägten Kindheit hat Victorine nur zwei Freuden: Erstens die beiden Elefanten Castor und Pollux, um welche sie sich für ein kleines Taschengeld kümmert. Und zweitens Bücher, zum Lesen derer sie von ihrer Mutter angehalten wird. Inspiriert von den Geschichten über den karthagischen Feldherren Hannibal sowie dem feministischen Kampfeswillen ihrer Mutter fasst sie daher den Plan, mit einem ihrer geliebten Elefanten den preußischen Belagerungsring zu durchbrechen. Dafür benötigt sie jedoch die Unterstützung der lokalen Straßenbande, deren Anführer sie zum Duell auffordert...

In der Handlung, welche aus der Sicht der Kindes Victorine erzählt wird, wechseln sich immer wieder Zuversicht und Rückschläge ab. Wobei die Rückschläge letztendlich überwiegen – Wer sich mit Geschichte auskennt oder einen der anderen beiden Trilogie-Bände gelesen hat, weiß schon dass Victorines Vorhaben scheitern wird – Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 haben keine Elefanten das Schlachtenglück gewendet


Zur Druckqualität des 56 Seiten umfassenden Hardcovers muss ich wohl nichts sagen, da liefert der „Splitter Verlag“ wieder gewohnte Qualität ab, daher geht der Preis von 14,80 € in Ordnung. Also gleich weiter zum Fazit: „Auf die Barrikaden! #2 Die roten Elefanten“ (Link) ist nicht nur der mit Abstand beste Band der Revolutionstrilogie, sondern auch für sich als Einzelband betrachtet ein absolutes Meisterwerk. Selten hatte ich so viel Freude daran, eine tragische Geschichte vom Scheitern zu lesen
