May 16: Bomb Road #1-3 – Der Papa erzählt vom Krieg

Die Miniserie dreht sich um das Leben des 68 Jahre alten Marine Corps-Piloten Bradley „Redneck“ Townsend, welcher, sich im Ruhestand befindend, einen neuen Adjutanten zugewiesen bekommt. Dieser soll Townsend eigentlich helfend zur Hand gehen, darf sich stattdessen aber bei einem Gläschen Cognac dessen Lebensgeschichte anhören...
1. Im Auftaktband Da Nang (Link) lernt der Leser, nach einem kleinen Exkurs in seine Kindheit, den zum „F-4 Phantom“-Piloten ausgebildeten Townsend kennen. Dieser ist Mitglied der legendären „VMFA-314 Black Knights“-Staffel und fliegt 1967 von Südvietnam aus zahllose Bombeneinsätze. Dabei entkommt er häufig nur sehr knapp gefährlichen Situationen, während einige seiner Kameraden nicht so viel Glück haben...

2. Als Hitzkopf, wie er nun mal einer ist, eckt Townsend nach dem Verlust seines Kameraden Pete am Ende des ersten Teils immer öfter an. Eine Aussprache eskaliert, sodass er 1969 nach Chu Lai (Link) strafversetzt wird. Dort spielt er erneut den Helden, sodass er trotz erfolgreicher Einsätze auf dem Karriere-Abstellgleis landet. In einer Parallelerzählung wird kurz das Schicksal von Pete weiterverfolgt, der in einem laotischen Kriegsgefangenenlager dahinvegetiert.

3. Im Abschlussband Yankee Station (Link) scheint sich das Glück für Townsend 1972 endlich wieder zum Guten gewendet zu haben: Er darf, wenn auch als Gast bei der Navy, wieder fliegen. Zudem wird sein im ersten Band abgeschossener Kamerad Pete gerettet und er findet sogar eine Freundin. Doch dann wird er selber abgeschossen...

Tja, jetzt konnte ich eigentlich gar nicht so viel über die einzelnen Bände schreiben. Denn um ehrlich zu sein, mehr gibt storytechnisch nicht zu berichten! Abgesehen von kleineren Story-Schlenkern (zuvorderst die Parallelhandlung um Pete, welcher sich als roter Faden durch die Trilogie zieht) spielt sich das ganze Leben des Bradley „Redneck“ Townsend im abgeschotteten Mikrokosmos des Militärstützpunktes und im Cockpit der F-4 ab. Gefühlte zwei Drittel (vielleicht sogar drei Viertel?) der Comics befassen sich mehr oder minder direkt mit Kampfhandlungen, welche sich naturgemäß ziemlich ähneln (es gibt halt nicht so viele Varianten, wie man Bomben abwerfen kann

Aber hey, sind wir ehrlich, die „Bomb Road“-Comics sind keine Charakterdramen, sondern ganz klassische Kriegsgeschichten im Stil der 50er Jahre. Kritische oder wenigstens irgendwie reflektierende Zwischentöne gibt es nur sehr wenige, sie wirken wie ein Feigenblatt – Hier wird die Ästhetik und Schönheit fliegender Kriegsmaschinen zelebriert, ein echter Kampfflugzeug-Porno


Fazit: Vorneweg, ich meine das jetzt keinesfalls despektierlich: Die „Bomb Road“-Trilogie (Link) ist nichts anderes als ein Kampfflugzeug-Porno! Aber trotz aller Kritik ein wirklich sehr unterhaltsamer
