Jun 17: 42! Ideen zum Rollenspiel mit Karten – Interpretiere dir die Welt, wie sie dir gefällt



Ich denke es ist erst einmal sinnvoll zu beschreiben, worum es eigentlich bei „Idee!“ geht. Dabei handelt es sich um ein kartenbasiertes und erzählorientiertes Universalrollenspiel, bei dem man die Proben über die Interpretation von 42 speziellen Spielkarten regelt. Würfel fallen dabei ebenso weg wie etwa feste Werte und Fertigkeiten, stattdessen muss man die Vorteile und Schwierigkeiten des Charakters zur Interpretation der gezogenen Karte heranziehen. Zudem kann man mittels dieser Karten mit wenig Aufwand auch eigene Charaktere, Spielwelten und natürlich Abenteuer erstellen.

„42! Ideen zum Rollenspiel mit Karten“ ist 188 Seiten stark und umfasst, dem Titel entsprechend, 42 Ideen. Diese teilen sich in fünf Abschnitte auf:
1. Die ersten drei Ideen geben eine kleine Einführung in das Rollenspiel mit Karten.
2. In Die Karten als Spielsystem werden zwanzig Ideen lang die Regeln des Spiels genauer erklärt, wobei gezielt auch auf die verschiedenen Spezialkarten eingegangen wird. Das liest sich anhand von hilfreichen Beispielen wesentlich verständlicher im Vergleich zur minimalistischen Anleitung, welche den „Idee!“-Kartenspielen beiliegt. Ich war dabei persönlich sehr davon angetan, wie die Autorin hier versucht, auch nicht gerade erzählwütige Darstellungsspieler, etwa Taktierer und Kampffreunde, mit den Regeln abzuholen.
3. Nun wird es aber auch für Nicht-“Idee!“-Spieler interessant: In den folgenden neun Ideen erfährt man, wie man mittels der Karten eigene Geschichten schmieden kann. Sowohl die Erstellung eines einfachen oder cineastischen Kurzabenteuers als auch die Konzeptionierung einer langen Kampagne ist möglich. Ein Demo-Abenteuer ist hier ebenfalls enthalten, richtig begeistert war ich aber von Idee 31, in welcher man erfährt wie man ohne jegliche Vorbereitung ein Rollenspiel durchführen kann
4. Weitere sechs Ideen befassen sich damit, wie die Spieler Figuren erschaffen. Hier wird ziemlich tief ins Detail gegangen, sodass gerade Charakterspieler ihre wahre Freude an diesen Anregungen haben werden.
5. Die Kunst der Improvisation bietet vier Ideen für verplante Spielleiter wie michGenerell hatte ich aber den Eindruck, dass man hierfür doch schon ein wenig Spielerfahrung mitbringen sollte – Oder man befolgt einfach die letzte Idee 42 und lässt den Spielleiter gleich ganz weg
6. Zuletzt folgt noch ein umfangreicher Appendix, welcher beispielsweise Regelanhänge, einen FAQ, einen Glossar und einen Index enthält.

Idee 2: Stell eine Frage, dann zieh eine Karte – Tja, wie finde ich das Buch denn nun?



Inhaltlich kann man sich das Buch also mal geben, auch optisch wird man davon durchaus angetan sein. Das 188 Seiten starke A5-Softcover (mit abgerundeten Ecken) ist ansprechend designt mit einem übersichtlichen Layout und gefälligen Zeichnungen. Die von „Flying Games“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) verlangten 19,95 € gehen in Ordnung, wobei ich persönlich für einen Euro mehr oder so ein oder zwei Lesebändchen cool gefunden hätte

Fazit: Für mich persönlich ist „42! Ideen zum Rollenspiel mit Karten“ (Link) sicherlich das exotischte Rollenspielprodukt, welches ich dieses Jahr in meinen Händen halten durfte. Aber ich muss zugeben, es hat mich in allen Belangen positiv überrascht! Das „Idee!“-Regelsystem funktioniert und die Tipps & Tricks waren für mich als Spielleiter durchaus hilfreich. Kann man sich, gerade auch wenn man kein erfahrener Erzählrollenspiel-Hase ist, durchaus mal gönnen
