Jul 19: Kampf gegen das Spießertum – Preview des politisch unkorrekten Kickstarters


Worum geht es in diesem Spiel nun? Jeder Spieler zieht acht Karten vom weißen Stapel, welcher insgesamt 450 Karten enthält. Der Rundenboss (derjenige, der die letzte Runde gewonnen hat), zieht eine gelbe Karte (insgesamt 150 Stück) und liest den darauf abgedruckten Lückentext vor. Die Spieler legen nun, je nach Anzahl der Lücken, ein bis drei ihrer weißen Karten ab in der Hoffnung, dass die darauf befindlichen Worte mit dem Lückentext einen witzigen Text ergeben. Denn der Rundenboss wählt dann die humorvollste Antwort aus und gibt dem gewinnenden Spieler die gelbe Lückentextkarte als Punkt/Trophäe. Schnell noch auf acht Karten nachgezogen, dann beginnt eine neue Runde. Wirklich simple Regeln also – Ich glaube, ich habe jetzt im Erklärtext mehr Worte verwendet als in der offiziellen Anleitung


Seinen Reiz zieht „Kampf gegen das Spießertum“, welches übrigens eine „Übersetzung“ beziehungsweise Lokalisierung der schweizerischen Version „Kampf gegen das Bünzlitum“ ist, aus dem drastischen schwarzen Humor. Das ist natürlich Geschmackssache und mit nicht wenigen ekligen, diskriminierenden und sexuellen Begriffen kommen teilweise schon deutlich grenzüberschreitende Sätze heraus, aber letztendlich ist es hier wie mit hartem Alkohol: Man sollte erwachsen sein, damit umgehen können und sich reflektierend bewusst sein, was man damit so anstellt. Meine Testgruppen (vom konservativen Kleinstädter bis zum urbanen Hipster hab ich versucht, möglichst heterogene Mitspieler zu finden) hatten diese geistige Reife aber allesamt und waren vom Spiel außerordentlich begeistert.

Da es sich bei meiner Testversion um einen Prototyp handelte, kann ich hier nicht meine Erfahrungen zur Druckqualität wiedergeben. Laut der Spieldesignerin soll es sich allerdings um dicke, laminierte 400 g/m²-Karten mit abgerundeten Rändern handeln, welche das Gesamtgewicht der Spielbox von 1,7 Kilogramm erklären. Preislich liegt das dicke Spielepaket regulär bei 39 CHF bzw. circa 35,50 €, jedoch kann man beim Kickstarter einige Early-Birds (Link) mitnehmen: Die günstigste Version von circa 30 € hatte beim Onlinegehen des Artikels noch zwei Restexemplare, der auf 150 Exemplare begrenzte, langsamere Early-Bird (ist das dann ein Slow-Bird?



Posted by Philipp Lohmann
in Karten-, Brett- & Miniaturenspiele