Sep 20: Kurztest: Die Adoption #1 Qinaya



Nachdem ein Erdbeben in Südamerika mal wieder schlimm gewütet hat, entschließt sich ein kinderloses, französisches Paar Mitte vierzig das kleine peruanische Waisenmädchen Qinaya zu adoptieren. Alle sind von dem kleinen Wirbelwind begeistert, nur ihr neuer Großvater Gabriel steht ihr ablehnend gegenüber. Weniger, weil der mürrische alte Mann grundsätzlich was gegen peruanische Waisen hat, sondern vielmehr, weil er mit der Erziehung und dem Leben seiner eigenen Kinder – für die er als selbstständiger Metzger kaum Zeit hatte – sehr unzufrieden ist. Ab und zu müssen die Neu-Großeltern nun auch mal auf Qinaya aufpassen, was für dem am liebsten seine Ruhe habenden oder mit Rentner-Kollegen abhängenden Gabriel gar nicht passt. Anfangs noch langsam und von der permanent das Kind verwöhnenden Oma Rysette getrieben, entsteht jedoch langsam eine intensive Bindung zwischen den beiden so unterschiedlichen Charakteren. Doch dann ziehen dunkle Wolken am Horizont auf...

Über sehr weite Strecken ist der „Die Adoption“-Auftaktband ein ziemlich vorhersehbares Wohlfühlbuch, bei der es einfach nur herzerwärmend ist zuzusehen, wie sich das Herz des alten Mannes erwärmt


Zeichnerisch wird die Geschichte – mitunter eine ganze Seite lang ohne ein einziges Wort – hervorragend von Arno Monin umgesetzt, der mit seinen skizzenhaften Bleistiftzeichnungen und einer warmen, frischen Kolorierung genau den richtigen Erzählton trifft. In dem wie immer qualitativ hochwertig gedrucktem Hardcover inklusive Bonusanhang kommen die Zeichnungen hervorragend zur Geltung. Hierfür möchte der „Splitter Verlag“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) akzeptable 16,80 € für 72 Seiten.
Fazit: Herzerwärmend, einfühlsam, humorvoll, wunderschön und tüchtig auf die Tränendrüse drückend - „Die Adoption #1 Qinaya“ (Link) ist eine der besten Graphic Novels des Jahres!