Sep 30: Kurztest: Eis & Dampf: Die Grüne Fee # 2
Die Groschenheft-Anthologie „Die Grüne Fee #2“ basiert auf dem vor zwei Jahren mit dem GOLDENEN STEPHAN ausgezeichneten (Link), wirklich hervorragenden „Fate“-Quellenband „Eis & Dampf“ (Link). Das Vogt'sche Kreativteam (Link) hat mal wieder tolle AutorInnen und besonders auch hervorragende Illustratorinnen versammelt, um eiskalte Steampunk-Atmosphäre auf 84 Seiten zu quetschen


Enthalten sind mehrere Kurzgeschichten und Pseudo-Zeitungsberichte ("Schabernack mit Toten", "Frij und Friedlichkeit", "Norþan und die silberne Königin", "Krieg der Stürzer", "Negrellas Opfer", "Lebende Urtiere in Ængland?", "Atlantropa muss sterben", "Seine tote Lordschaft"), von denen mir besonders das großartige „Frij und Friedlichkeit“ im Gedächtnis bleiben wird. Hier sieht eigentlich alles nach einem klassisch-langweiligem Familienfest betuchter Leute aus, da musste ich unweigerlich an die Erfolgsserie „Downtown Abbey“ denken: Die ledigen Frauen sollen sich endlich mal einen Mann suchen, es gibt die schwarzen Schafe der Familie, man snobt sich um die Wette und über allem wacht die durchtriebene Großmutter... Das alleine ist schon überaus interessant, aber als dann auch noch ein „verlorener“ Sohn mit einer schwangeren Friesin heim kommt, eskaliert die Situation. Nach der etwas zu pulpigen Titelgeschichte „ Norþan und die silberne Königin“, mit der ich leider absolut nix anfangen konnte, hat mich dieses mit einem überraschenden Ende versehene Juwel wieder mit dem Groschenheft versöhnen können


Erwähnenswert sind auch noch der „Krieg der Stürzer“, bei dem ein Steampunk-„Star Wars“-Pitch leider absolut kein Interesse beim größten Filmstudio hervorruft. Tja, was für ein Pech, das wäre in dieser Welt sicher auch ein megamäßiger Erfolg geworden



Fazit: Ein klein wenig muss man sich schon mit der „Eis & Dampf“-Welt auskennen, um diese Steampunk-Anthologie im Gewand eines Groschenheftchens vollkommen genießen zu können. Aber selbst Nicht-Kenner des Settings werden von der Präsentation von „Die Grüne Fee # 2“ (Link) angetan sein.
PS: Danke an Familie Vogt für das Rezensionsexemplar
