Nov 19: Untold Stories of a Galaxy: Kysaek: Das schwarze Loch – Alles wie immer, außer das Genre



Wie immer zu Beginn der obligatorische Rückblick auf die letzten drei Bände, jeweils in einem Satz: Im Auftaktband „Kysaek: Der Anfang“ (Link) entdeckt die trotz prismatischer Begabung ein ziemliches Versagerinnen-Leben führende, gleichnamige Wachfrau bei der zweifachen Verteidigung der PGI-Labore illegale Experimente ihres Arbeitgebers. Der findet das verständlicherweise nicht so toll, daher behauptet er im Folgeband „Kysaek: Die Jünger von Dealith“ (Link) einfach mal, dass eben die Protagonistin hinter den von ihr abgewehrten Terror-Angriffen steckt. Diese wird aufgrund eines horrenden Kopfgeldes deshalb von der halben Galaxie gejagt, sodass sie sich mit ihren im vorherigen Band neu gewonnen Terroristen-Freundinnen in „Kysaek: Im Zentrum“ (Link) auf einem SciFi-WildWest-Flüchtungsplaneten versteckt...
...allerdings erfolglos, denn am Ende des dritten Bandes wird sie von dem Söldner Tavis Ciran aufgestöbert und angegriffen (achja, nachträgliche Spoiler-Warnung, wer noch nicht so weit war




Die Geschichte des vierten Bandes ist durchaus wieder ganz nett konzipiert und der erneute Genre-Wechsel (der zweite Band war ein typischer Flucht-Thriller, der dritte Band dagegen ein SciFi-Western) lockert die Kurzroman-Serie erneut auf. Diese Abwechslung täuscht hier aber nicht darüber hinweg, dass sich die Handlung mittlerweile ein wenig zieht und nicht so recht voran kommt. Klar, alles was passiert geschieht wegen des Meta-Plots um PGIs illegale Experimente. Aber eben dieser kommt in kleineren Schritten voran, als sich LeserInnen, welche eben wegen jenes Meta-Plots die Geschichte lesen, wünschen würden. In einer Szene fragen sich die Protagonistinnen ja sogar schon selber, ob PGI sie eigentlich vergessen hat!


Keine „Untold Stories of the Galaxy“-Rezension ohne Worte zum Schreibstil. Okay, eigentlich brauch ich nur auf meine bisherigen Buchkritiken zu verweisen (deswegen ist diesmal der Wertungsabzug auch inkludiert und nicht gesondert ausgewiesen), darum fasse ich mich kurz: Auch dieser vierte Band braucht ein Lektorat! Es ist schön, dass der Autor dessen Wichtigkeit (Link) nun eingesehen hat und diesen sowie die bisherigen Bände überarbeiten will, aber ich hoffe einfach dass es für die doch eigentlich so viel Potential habende Reihe hier nun nicht zu spät ist

Fazit: Der vierte Kurzroman „Untold Stories of a Galaxy: Kysaek: Das schwarze Loch“ (Link) bietet einen interessanten, ja fast schon klassischen SciFi-Heist, der Genre-Fans für 2,99 € durchaus ordentlich unterhalten kann. Wertungstechnisch bleibt sich Jungautor Michael E. Campbell (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) dabei treu und streicht 60 % beziehungsweise glatte 3 / 5 Sternchen eines PGI-bösen Online-Buchhändlers ein. Für den nächsten Teil wünsche ich mir, neben dem obligatorischen Lektorat (für welches der Autor auch Testleser sucht (Link)), im Meta-Plot deutlich mehr Drang nach vorn!
PS: Das erste Mal in der gesamten Reihe hat der Autor einen wirklich guten Witz im Text platziert, der mich überraschend laut loslachen ließ
