Dec 7: Sherlock Holmes #2 Die Moriarty-Akte – Eine Zugfahrt, die ist tödlich, eine Zugfahrt, die ist schön


Drei Kriminalfälle, die diesmal alle während einer einzigen langen Zugfahrt stattfinden, gilt es aufzuklären: In „Der Fluss von Merseyside“ wird ein Graf in seinem Zugabteil erschossen – Offensichtlich ein Raubmord, denn der Täter stiehlt ein unglaublich wertvolles Schmuckstück. Ziemlich peinlich, waren doch Sherlock und Dr. Holmes mit dem Personenschutz des Grafen beauftragt... Aber es kommt für das Ermittlerduo noch dicker: Kaum haben sie den Fall gelöst, fällt ihnen 1. die Leiche eines Bankdirektors vor den Zug (“Der Sturz aus der Leland Bank“) und 2. wird ihnen Sherlocks Erzfeind Prof. Moriarty als „Hilfskommissar“ zur Seite gestellt. Dieser hat nämlich, nachdem er in „Die vier Fälle“ verhaftet wurde (was so ziemlich die einzige Verknüpfung mit dem Auftaktband ist, sodass man diesen nicht zuerst gelesen haben muss), einen Deal mit Scotland Yard ausgehandelt: Er hilft Sherlock bei seinen Fällen und bei der Festnahme seines nicht minder kriminellen Assistenten Sebastian Moran, dafür erhält er eine Strafminderung.

Und hilfreich bei den Ermittlungen zum toten Bankdirektor ist er tatsächlich, ebenso beim dritten Fall „Die verschwundene Prinzessin“ (worum es darin geht, erklärt sich wohl von selbst



Die Eingangsfrage war ja, ob dieser zweite Band das hohe Niveau des Vorgängers halten kann. Großes „ja“, kleines „aber“! „Die Moriarty-Akte“ hat mit drei spannenden Kriminalfällen und einer gefälligen Comic-Grafik wirklich viel Spaß gemacht und das qualitative Niveau locker gehalten. (Das kleine) Aber: Dieses Comic-Spielbuch ist nicht nur fordernder, sondern auch ein wenig unfairer als der Vorgänger. Denn viel zu oft hat man hier die Option, den kleinen Streuner Wiggins an sonst unerreichbare Orte zu schicken. Dort findet er dann zumeist Edelsteine, welche am Ende wichtige Punkte bringen (wenn einem denn wichtig ist, ob man laut Punktetabelle ein mittelmäßiger, ein guter oder ein großartiger Detektiv ist

Fazit: „Sherlock Holmes #2 Die Moriarty-Akte“ (Link) präsentiert drei fordernde Kriminalfälle in gefälliger Comic-Grafik, welche Neueinsteigern wie auch Kennern des Vorgängers eine ebenso vergnügliche wie tödliche Zugreise bietet

Posted by Philipp Lohmann
in Solo-Spielbuch