Dec 16: Acriborea #1-5 – Bildgewaltiger Alien-Aufstand

2465: Die Erde ist mal wieder kaputt und die Menschheit am Abgrund. Aber kein Grund zur Panik, denn dank der Kolonisierung des Wüstenplaneten Acriborea scheint das Überleben gesichert. Innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich die erste Einwandererwelle eine beachtliche Kolonie aufgebaut, wobei der Wohlstand vor allem auf Kosten der technisch weit unterlegenen, in Zwangsbündnisse gedrängten, einheimischen Alien-Völker erwirtschaftet wurde. Doch diese fragile menschliche Hegemonie ist bedroht durch die 12 Millionen Siedler umfassende zweite Einwandererwelle, deren baldige Ankunft unweigerlich zu einer Verdrängung der einheimischen Alien-Völker führen würde.

1. Im Auftaktband Der Auserwählte (Link) schmieden die Menschen daher einen gerissenen Plan: Mit Hilfe der mysteriösen Kräfte der Alien-Ureinwohner Acriboeas soll das Schicksal beeinflusst werden, um die Menschheit zu überwachen und deren Verhalten zu beeinflussen. Das findet der berühmte Rennprofi und heimliche Widerstandskämpfer Jasper Niemeyer gar nicht gut, sodass er an einer Infiltrationsmission im schwer gesicherten Herzen der Hauptstadt teilnimmt… Zwar schlägt die Mission spektakulär fehl, doch offenbaren sich bei seiner Gefangennahme bisher unbekannte, übernatürliche Fähigkeiten!

2. Nach seiner Gefangennahme im letzten Band wurde Jasper in eine orbitale Forschungsraumstation verbracht, in welcher auch andere Gefangene mit übernatürlichen Fähigkeiten untersucht werden. Viel Zeit zum Anfreunden bleibt aber nicht, als mysteriöse Angreifer die Station überfallen… Währenddessen ist Colonel Nathan Palliger auf dem Dschungelplaneten Hope eingetroffen, um dessen Eroberung beizuwohnen. Ein kurzes Vergnügen, denn bei einer gemeinsamen Patrouille läuft ein Soldat Amok. Und das ist noch nicht mal das dramatischte Ereignis dieses zweiten Bandes, denn Die Vernichtung des Hohen Rates (Link) zerstört sämtliche militärischen und zivilen Kommandostrukturen der Kolonisten.

3. In Millionen Sonnen (Link) trifft die zweite Einwandererwelle mit abertausenden von Raumschiffen ein. Schlechtes Timing, denn anstatt von einer menschlichen Militär-Eskorte werden sie von technologisch weit überlegenen Alien-Raumschiffen erwartet… Während Nathan sich auf Hope durchschlägt und die Hintergründe des Angriffs erfährt, versucht Jasper mitsamt seinen Mitgefangenen vor den Aliens zu fliehen – Ohne zu wissen, dass seine Flucht ein wichtiger Bestandteil des Alien-Angriffsplans ist!

4. Nachdem ihr Fluchtraumschiff auf Hope abgestürzt ist, verbünden sich Jasper und seine Mitgefangenen mit Nathan gegen Die Schwärme (Link) der Aliens – Damit sind sie die letzte Hoffnung der Menschheit, welche technologisch weit unterlegen immer neue Niederlagen einstecken muss…

5. Die Direktive „Arca“ (Link) wird ausgerufen, denn die Menschheit ist verloren. Oder ist sie es vielleicht doch noch nicht? Denn Nathan findet einen Kampfroboteranzugprototyp, welcher der Alien-Technologie ebenbürtig ist. Und auch Jasper und seine mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Mitstreiter sind zur finalen Schlacht bereit…
Na das klingt doch eigentlich ganz spannend, oder? Ja, das ist es auch






In der Einleitung habe ich viel von Lorbeeren für „Acriborea“ geredet. Tatsächlich hat gerade der überraschend komplexe Mittelteil der Miniserie (#2-4) diese auch wirklich verdient, hier wird man sehr gut unterhalten: Packende Kampfszenen wechseln sich ab mit einem sich langsam offenbarenden, ziemlich genialen Plan der Aliens. Die immer dramatischere Weltuntergangsstimmung der Menschen ist förmlich greifbar! Leider fallen dagegen der hektische und eher verwirrende, als Prolog fungierende Auftaktband sowie der sich gegen Ende mehr in Superhelden-Schlachtszenen ergötzende, nicht alle Handlungsfäden abschließende Finalband merklich ab. Auftakt und Ende bieten nur ein befriedigendes Lesevergnügen, was den Gesamteindruck der Reihe trotz des sehr guten Mittelteils leider „nur“ auf ein gutes Niveau runterzieht. Durchweg sehr gut gelungen sind dagegen die teils sehr detailreichen, dynamischen und atmosphärisch kolorierten Zeichnungen, auch wenn ich mich mit vielen Raumschiffsdesigns nicht anfreunden konnte: Weltraumflieger haben Flügel und sehen damit eher aus wie normale Flugzeuge, während ihre Gegenparts auf der Erde – wo Flügel eigentlich sinnvoll wären – darauf verzichten und wie Hubschrauber ohne Rotoren aussehen… Auch dass der Zeichner die Großraumschiffe im Stile alter Weltkriegsschiffe zeichnete ist sicherlich Geschmackssache

Fazit: „Acriborea #1-5“ (Link) ist eine trotz aller Kritik – gerade auch wegen des sehr guten Mittelteils und der tollen Zeichnungen – wirklich gelungene SciFi-Minireihe, welche Freunde militärischer Action begeistern wird. Empfehlenswert!
Posted by Philipp Lohmann
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