Jan 21: Die Eisendivisionen #3 Operation Rebalance – Düsterer, aber auch besser?


Hmm, obwohl es der letzte Band der Reihe ist, ist das Wort „Abschlussband“ eigentlich nicht ganz zutreffend. Denn einerseits spielt die „Operation Rebalance“ zeitlich gesehen zwischen den beiden Vorgängerbänden, andererseits gibt es auch keine sich über mehrere Bände erstreckende Geschichte (sieht man mal vom Weltkriegsszenario ab), sondern in jedem Einzelband eine für sich abgeschlossene Kriegsepisode. LeserInnen der kompletten Trilogie erhalten zwar ein umfassenderes Bild des Krieges, aber wie die vorherigen Bände auch kann man die Handlung komplett ohne Vorkenntnisse genießen


1947 tobt der 2. Weltkrieg noch immer. Nachdem die Nazis die bedeutendsten amerikanischen Wissenschaftler entführt und dazu auch noch die Super-Energiequelle „Neptunium“ entdeckt haben, wendete sich das Kriegsglück dank riesiger Kampfroboter rasant: Die Sowjetunion leistet nur noch vereinzelt Widerstand, die USA haben gleich ganz aufgegeben. Lediglich die Engländer setzen ihren aussichtslosen Kampf fort. Mit der titelgebenden „Operation Rebalance“ will man die Kräfteverhältnisse wieder annähernd gleichsetzen: Wie vier Jahre zuvor die Deutschen wollen diesmal die Engländer in einer Geheimoperation die „Neptunium“-Wissenschaftler, darunter auch Einstein und Oppenheimer, sozusagen zurückentführen


Wodurch sich der dritte Band gegenüber seinen Vorgängern abhebt ist die etwas komplexere Handlung. Klar, es ist noch immer eine „Harte Kerle erfüllen gefährliche Mission“-Story, aber der Autor Jean-Luc Sala packt hier in 48 Seiten so ziemlich alles, was da halt so rein gehört: Verschiedene Prota- und Antagonisten mit ganz eigenen Plänen, dramatische Zwischenfälle, ausgekniffelte Pläne (die dann doch nicht funktionieren) und eine Prise Verrat! Dazu trifft man mit Tanja eine alte Bekannte wieder, was ein schöner Verweis auf den Auftaktband ist – Allerdings ist das auch der einzige Verweis auf einen anderen Band der Reihe



Aber hey, „Die Eisendivisionen“ war noch nie ein komplexes Charakterdrama, sondern immer schon unterhaltsamer Weltkriegs-Pulp. Seine starken Momente hatte die Serie immer dann, wenn die riesigen Panzerläufer in Aktion traten. Auch in diesem Band gibt es wieder die neusten Modelle aus der Nazi-Roboterwerkstatt zu bestaunen, welche auch ordentlich Schaden anrichten. Leider sind die Schlachten jedoch nicht so dramatisch wie erhofft, da der große Riesenroboter einfach mal so stark ist, dass er mit all den anderen Panzerläufern den Boden aufwischt. Zudem, aber das ist natürlich Geschmackssache, hat sich das Design der Panzerläufer wegentwickelt von den coolen Riesenpanzern mit Beinen (wie auf dem Coverbild zu sehen) hin zu einfallslosen generischen Panzer-Humanoiden, wie man sie in jedem zweiten Manga zu Gesicht bekommt


Fazit: Ich habe es ja in der Einleitung gefragt: Kann der Abschlussband neue Begeisterungsstürme entfachen? Im Vergleich zum mauen zweiten Band definitiv, aber das ja auch nicht schwer
