Feb 28: Ultima Ratio 2.0 – Warum denn nicht gleich so?


Was sogleich auffällt: Das neue Basisregelwerk 2.0 ist wesentlich dicker als sein Vorgänger. Das liegt nicht nur am Hardcover der limitierten Version (die Standardvariante ist weiterhin ein geheftetes Softcover), sondern vor allem daran dass die Seitenanzahl von 40 auf 64 angewachsen ist. Und das ist auch gut so, denn dadurch ist endlich genug Platz für eine grundlegenden Settingbeschreibung: 2 Seiten Geschichte, 4 Seiten Alltagsleben (mit der Erklärung solch abstrakter Grundbegriffe wie MUTTER und KIND) sowie 6 Seiten über die wichtigsten Völker sind jetzt nicht mega viel, aber man bekommt schon einen ersten Eindruck worum es eigentlich geht. Immerhin ist das Basisregelwerk noch immer primär ein Regelwerk, tiefer in das Setting führen die verschiedenen Erweiterungshefte (zuletzt konnte mich da „Harlands Loch und der Dyson-Gürtel“ (Link) begeistern) sowie die gelungene Anthologie "Fragmente der Zeit" (Link).

Die Probenregeln umfassen gerade mal vier Seiten, was irgendwie passend ist, handelt es sich doch um ein Poolsystem mit vierseitigen Würfeln




Acht Seiten befassen sich dann mit den Spielwerten, beispielsweise Attributen (Auffassungsgabe, Ausstrahlung, Geschicklichkeit, Intelligenz, Konstitution, Manipulation, Schnelligkeit, Stärke, Wahrnehmung & Reaktion), Eigenschaften, Fertigkeiten und Professionen (jeweils wieder aufgeteilt in Körperlich, Sozial und Geistig) sowie aktive & passive Spezialfertigkeiten. Dazu kommen dann noch drei Seiten Spezieskräfte, hier hat sich nicht viel geändert. Zwei Seiten befassen sich dann noch mit dramaturgischen Mitteln, nämlich dem namensgebenden Ultima Ratio (bei dem die Charaktere gegen ihre Natur handeln müssen) sowie Szenepunkten. Für die Dramatik wichtig sind sicherlich auch der Hintergrund sowie Stärken und Schwächen, welche auf insgesamt drei Seiten abgehandelt werden. Vier Seiten handeln von der Charaktererschaffung und -weiterentwicklung, wobei letzteres noch immer primär über das erreichen einen perfekten Wurfs (alle geworfenen Würfeln zeigen eine 4 an) abgehandelt wird und sich die Erfolgswahrscheinlichkeit entsprechend mit jedem Stufenanstieg verringert. Lediglich zwischen den Einsätzen, mit genügen Zeit, kann man seinen Charakter ansonsten auch hochtrainieren.

Acht Seiten befassen sich schließlich mit verschiedenster Ausrüstung wie beispielsweise Waffen und Transhumanen Bionischen Augmentationen. Auch hier gilt das Gleiche wie bei der Settingbeschreibung: Damit kann man schon mal gut arbeiten, wer aber mehr Zeugs will muss sich mit den Erweiterungsheften befassen



Fazit: Ich könnte jetzt provokant fragen „Warum denn nicht gleich so?“, aber stattdessen möchte ich lieber ein Lob aussprechen: „Ultima Ratio 2.0“ (Link) ist, obwohl die eigentlichen Regeln eher sanft überarbeitet wurden, qualitativ ein großer Schritt nach vorne. Dieses deutsche SciFi-Cyberpunk-System ist auf einem sehr guten Weg!
PS: Dieser Meinung ist auch mein geschätzter Blogger-Kollege Würfelheld, welcher der ersten Edition (Link) nur 2,5 / 5 Punkten gab, der zweiten Edition (Link) nun aber 4,25 / 5
