Mar 19: Leipziger Buchmesse 2018 – Eingeschneit im Bücherparadies




Als Comic-Fan startete ich natürlich in der Halle 1, wo die Manga- & Comic Convention stattfand. Die wichtigsten deutschen Comic-Verlage waren vor Ort, etwa der „Splitter Verlag“, „Cross Cult“ und „Panini Comics“, „Carlsen Comics“, dazu auch einige Kleinverlage wie „Schwarzer Turm“ und „Pyramond“. Das Rahmenprogramm und vor allem viele Verkaufsstände zogen zahlreiche (zumeist) Jugendliche und junge Erwachsene an, welche nicht selten auch kostümiert waren.

Letztes Jahr gab es ja die Diskussion, ob Cosplay auf eine „ernste“ Buchmesse gehört. Meiner Meinung nach gehören sie selbstverständlich dort hin, denn wenn man mal aus dem Elfenbeinturm rauskommt und sich anschaut, dass eben diese Cosplayer meist doch nicht nur unter sich in der Halle 1 blieben, sondern dass sie in den anderen Hallen rumstöberten und so von Literatur angefixt wurden, dann sollte sich diese Diskussion von selbst erledigt haben


In Halle 2 gab es die Fantasy-Leseinsel, in der die meisten der einschlägigen Verlage dicht beieinander gedrängt ihre neusten Werke anboten. Darunter waren auch anderthalb Rollenspielverlage, nämlich der „Mantikore Verlag“ (der seine Solo-Spielbücher und das „Game of Thrones“-Rollenspiel dabei hatte) und „Feder & Schwert“ – Letztere hatten neben Rollenspiel-Romanen immerhin auch „Splittermond“-Schnellstarter dabei und die waren so begehrt, dass der „Uhrwerk Verlag“ nächstes Jahr vielleicht auch mitkommt. Wobei man da sicherlich rechnen muss, ob sich das lohnt, denn für so eine kleine Verkaufsbox (ich schätze mal 4 Quadratmeter?) durfte man schon ordentlich Miete (oberer dreistelliger Bereich) löhnen – Vor allem wenn man bedenkt, dass man seine Bücher dann nicht mal selber abrechnen durfte, sondern über die vielbeschäftigten Buchmesse-Kassenaushilfen einen gewissen Betrag abführen musste.

Viele Verlage hatten pünktlich zur Leipziger Buchmesse ihre neusten Bücher veröffentlicht. Der „Verlag Torsten Low“ hatte etwa die Anthologie „Phantastische Sportler“ mit dabei, aus welcher der namensgebende Verleger seine berühmten Standlesungen hielt. Mehr in Erinnerung blieb mir da aber die feuchtfröhliche Stand-Diskussion über die Nähe/Distanz von Verlagen zu Bloggern, während wir immer neue, immer abstrusere Schnäpse und Portwein kippten


„Lysandra Books“ bewarb sein sich aktuell im Crowdfunding befindliches Buch „Das Steampunk-Handbuch für Monsterjäger“ (Link). Mich musste man aber nicht mehr überzeugen, ich hatte es als 2. überhaupt unterstützt



Eigentlich auch auf die Fantasy-Leseinsel gehört hätte der „Papierverzierer Verlag“, den es aber in die Halle 3 verschlagen hatte. Naja, zumindest mein Lieblingsautor Felix Münter hat da mit seinem seriösen Anzug viel besser hingepasst



Am Sonntag war es dann soweit: Die „Buchmesse blogger:sessions“ fanden statt und ich hatte die große Ehre, meinen Hass auf Blogtouren kundzutun


Ob mein Thema wirklich relevant war? Vermutlich schon, denn nicht nur dass der Workshop bzw. eher die Diskussion gut besucht war – Schon im Vorfeld wurde ich von einigen VerlegerInnen und AutorInnen darauf angesprochen. Das Thema war Blogtouren, also eine zeitlich organisierte Artikelreihe verschiedener Blogs zu einem speziellen Thema (meist ein Buch). Ich vertrat dabei die Contra-Fraktion, da ich finde, dass der Aufwand nicht den Ertrag rechtfertigt und die meisten AutorInnen dies eh nur tun, weil sie glauben, sie würden das müssen (das kam auch bei der Umfrage heraus, welche als Grundlage der Diskussion diente und welche ich im Verlauf der Woche online stellen werde). Eher neutral mit Tendenz zum Contra war Gloria H. Manderfeld vom Blog „Nerd-Gedanken“, welche als AutorIn und BloggerIn beide Seiten betrachten konnte. Für die Pro-Fraktion sprach Kathrin Dodenhoeft vom Verlag „Feder & Schwert“, die als Verlagschefin natürlich ihre Vorteile aus Blogtouren zieht. Moderiert wurde der Workshop von Wolfgang Tischer, der einen super Job machte und der eine so ruhige Art hat, dass meine Aufregung – immerhin hatte ich vorher noch nie vor so vielen Leuten gesprochen – rasch verflogen war




Tja, was soll ich nun für ein Fazit ziehen? Gerne wieder, nur dann bitte ohne Schnee!