Mar 25: Greystar: Der junge Magier – Nur die Mission zählt


Vor vielen Jahrtausenden wurden die magisch begabten Shianti von den altertümlichen Menschen als gottgleiche Wesen angebetet. Das gefiel der „echten“ Göttin Ishir ganz und gar nicht, sodass sie die Shianti vertreiben wollte. Letztendlich einigte man sich darauf, dass die Shianti den mächtigen Mondstein (um den es auch in den „Die neuen Kai-Krieger“-Spielbüchern (Link) geht) abgeben mussten, dass sie sich selbst auf eine einsame Insel ins Exil „verbannten“ und dass sie von dort aus keinesfalls in die Menschheitsgeschichte eingriffen. Soweit, so gut, doch irgendwann gestattete ihnen das Schicksal, diese göttlichen Auflagen zu umgehen: Ein Schiffswrack wurde angespült, in ihm ein kleines Menschenkind. Die Shianti erkannten ihre Chance und zogen es als eines der ihren auf – Nicht ganz selbstlos, denn das zum Magier ausgebildete Kind mit dem poetischen Namen Silberstern soll stellvertretend für sie den diktatorischen Hexenkönig (der mit seiner Macht nicht nur die Menschen knechtete, sondern auch die Shianti bedroht) stürzen. Dazu muss Silberstern den mächtigen Mondstein wiederfinden, doch das ist gar nicht so einfach...

Die Mondstein-Suche, welche sich über vier Bände erstrecken wird (der zweite Band mit dem Titel „Die verbotene Stadt“ (Link) ist bereits in Vorbereitung und soll Anfang Juli erscheinen), gestaltet sich als – und das ist keinesfalls despektierlich gemeint – typisches „Joe Dever-Spielbuch-Erlebnis“: Die mit allerlei Fantasy-Klischees gewürzte Geschichte (inklusive Kerkersequenz und zwielichtiger Spelunke) ist 350 Abschnitte lang und bietet kaum mehr als eine Aneinanderreihung von einzelnen Herausforderungen, welche man zumeist mit dem richtigen Ausrüstungsgegenstand (so man ihr denn besitzt, was quasi zur größtmöglichen Erkundung der Spielwelt „zwingt“) oder dem passenden Zauberspruch meistern kann. Ist man nicht gut vorbereitet, kann man sich oft auch noch mit einem fordernden Kampf behelfen, wobei dies doch eher die letzte Option sein sollte. Denn man ist halt doch „nur“ ein junger Magier und kein schwerbewaffneter Kriegsveteran





Noch mehr tote Begleiter beschert das 165 Abschnitte lange Bonus-Abenteuer „Die Jagd nach dem Drusenbaum“. Hier soll man als kampfschwacher Kräuterkundiger ein dringend benötigtes Baumharz finden, welches eine grassierende Seuche heilen kann. Als Eskorte werden neun Elite-Ritter abgestellt, die dann nach und nach durch verlustreiche Kämpfe und fiese Fallen dahingerafft werden – Auch hier gilt: Nur die Mission zählt und damit das Überleben des Spielers


Fazit: „Greystar: Der junge Magier“ (Link) bietet die qualitativ und quantitativ gewohnt ordentliche Spielbuch-Kost für Fans von Joe Devers nostalgischen Abenteuern. Auch der „Mantikore Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat) liefert wie gewohnt ab, sodass der Preis von 14,95 € für ein 504 Seiten starkes Taschenbuch vollkommen in Ordnung geht.