Apr 9: Aliens: Defiance #1 – Episodisch erzählter Weltraum-Horror



Die junge Soldatin Zulu Hendricks hatte es nicht leicht im Leben: Erst eine harte Kindheit, dann musste sie sich als doppelte Minderheit (weiblich & schwarz, dazu auch noch ziemlich klein) ihren Platz bei den USCM-Spacemarines hart erkämpfen. Aber so soll die Ausbildung auch war, schon nach der ersten Schlacht ist sie ein Krüppel und eigentlich gar nicht mehr diensttauglich. Immerhin ist ihr Durchhaltewille unerbittlich, sodass sie (anstatt ausgemustert zu werden) einen neuen Einsatzbefehl bekommt: Gemeinsam mit einem Squad Sicherheitsdrohnen von Weyland-Yutanis soll sie einen menschenleeres Frachtraumschiff bergen und erkunden – Leichter gesagt als getan, denn plötzlich stellen sich dem Erkundungstrupp die gefährlichen Aliens in den Weg! Soweit, so klassisch. Sicherlich ist es jetzt für die geneigten Comic-LeserInnen auch keine Überraschung, dass die Weyland-Yutanis Corporation weniger an dem Raumschiffwrack als vielmehr an den säurehaltigen Killermaschinen interessiert ist


„Aliens: Defiance #1“ ist der Sammelband der ersten sechs einer zwölfteiligen Heftreihe. Das Erzähltempo, der Spannungsbogen und die Dramaturgie wirken dabei recht episodenhaft, immerhin wird das Interesse der LeserInnen aber konstant hochgehalten. Vor dem Hintergrund von Zulus Versuch, der Weyland-Yutanis Corporation ihr gefordertes Alien vorzuenthalten und gleichzeitig dem Ursprung der Bedrohung auf den Grund zu gehen, müssen die beiden Protagonisten immer neue Herausforderungen meistern: Mal meutern die Sicherheitsdrohnen, mal muss eine von Aliens überrannte Forschungsstation durchsucht werden, mal müssen ehemalige Spacemarines-Kameraden bekämpft werden und mal stehen moralische Entscheidungen an – Wie schon erwähnt, die Geschichte liest sich sehr episodenhaft, aber das hat nahezu keine Auswirkungen auf den Lesegenuss!

Zwei entscheidende Faktoren tragen dazu bei, dass „Aliens: Definance #1“ trotz der eher simplen Story wirklich Spaß macht: Einerseits bieten die beiden Protagonisten Zulu und Davis – auch wenn dieser Comic wahrlich kein Charakterdrama ist – genügend Tiefe, sodass man an ihrem Schicksal interessiert ist und mit ihnen mitfiebert. Gerade die rebellische, freigeistige und auch etwas undurchsichtige Sicherheitsdrohne Davis schaffte es mühelos mein Interesse zu wecken. Aber auch mit Zulu, die nun alles andere als die typische Spacemarine-Heldin ist, konnte ich mich rasch anfreunden


Fazit: Der Sammelband „Aliens: Defiance #1“ (Link) bietet die ersten sechs einer zwölfteiligen Heftreihe rund um blutrünstige, säurehaltige Killermaschinen und den verzweifelten Kampf eines ungleichen Rebellen-Duos gegen sie. Auch wenn die Geschichte etwas episodenhaft erzählt wird, fängt sie die Atmosphäre des „Aliens“-Franchise perfekt ein und unterhält mit einer zwar etwas einfachen, aber durchgehend spannenden Geschichte. Nicht nur Fans sollten sich diesen Sammelband unbedingt mal angucken
