May 3: Kurztest: Marshal Bass #1 Black & White


Der WildWest-Held Bass Reeves (Link) verkörperte auf seine Art den amerikanischen Traum: Ihm gelang der Aufstieg vom Arbeitssklaven zum ersten schwarzen Deputy U.S. Marshal westlich des Mississippi – Einen Job, den er mit der Verhaftung von über 3.000 Verbrechern (inklusive seinem eigenen Sohn) ungemein erfolgreich ausführte. Basierend auf dieser historischen Persönlichkeit erschuf der bekannte Comic-Autor Darko Macan die Figur des River Bass, welcher ebenfalls zum Deputy rekrutiert wird. Allerdings nicht, weil der örtliche Marshal so progressiv eingestellt wäre, sondern weil er einen Spitzel in eine afroamerikanische Räuberbande einschleusen will. Rasch kommt Bass dann auch mit der Gruppe in Kontakt und kann sich das Vertrauen ihres Anführers Milord erschleichen. Dieser charismatische Weiße führt die Gruppe mit harter Hand, verspricht ihnen aber ihr eigenes Reich. Als die nächste Stadt ausgeraubt werden soll, kommt es zum tödlichen Showdown...

Im Prinzip war es das dann auch schon mit der Geschichte. Der Protagonist Bass bleibt im Auftaktband noch ziemlich blass, dafür gibt es einige interessante Nebenfiguren wie das ungleiche Räuberpaar Beef und Pork, welches sich die ganze Zeit über die Wertigkeit von Fleisch streitet. Charakterdramen sollte man aber nicht erwarten auf gerade mal 56 Seiten, dafür gibt es allerdings eine actionreiche, abgeschlossene WildWest-Geschichte mit einem ungewohnt rauen Umgangston. „Marshal Bass“ ist damit, sowohl was die Handlung angeht als auch der Präsentation wegen, eher für erwachsene LeserInnen geeignet. Die werden sich dann aber sicherlich über die sehr atmosphärischen, wenn auch recht klischeebeladenen und comichaften Zeichnungen freuen


Fazit: Sieht man mal von der ungewöhnlichen Hauptfigur ab, erzählt „Marshal Bass #1 Black & White“ (Link) eine zwar recht gewöhnliche, aber actionreiche WildWest-Geschichte, welche atmosphärisch präsentiert wird.
Posted by Philipp Lohmann
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