Oct 23: Kurztest: Broceliande: Der Wald des kleinen Volkes #1 Die Quelle von Barenton



Das besondere an diesem Wald ist, dass er mehrere Orte des arturischen Sagenkreises lokalisiert. Und hier soll auch die tragische Liebesgeschichte von Viviane und Merlin ihren Anfang genommen haben, welche in diesem Auftaktband thematisiert wird: Erstgenannte ist rein und wunderschön, weswegen Letztgenannter sie unbedingt haben will. Dafür wendet er nicht nur allerlei Tricks an (etwa die Verwandlung in einen weißen Hirsch), sondern er protzt auch mächtig mit seinem unsichtbaren Unterwasserpalast... Eine bis hierhin sicherlich etwas freie, aber interessante Interpretation des historischen Sagenstoffs. Doch der Autor Olivier Peru erweitert die Geschichte noch um zwei Elemente: Zum einen um die Korrigans (kleine Kobolde), welche einen uninspirierten Dichter dazu zwingen, ihnen eine heldenhafte Fabel auf den Leib zu schreiben. Zum anderen wird die Geschichte um drei fiese Jagdgesellen erweitert, welche Merlin gefangennehmen. Und so schließt sich der Kreis, denn hier können die Korrigans als helfende Antihelden das Liebesglück retten und so die Inspiration des Dichters anregen


Die Geschichte ist interessant geschrieben und in sich schlüssig, wenn sie auch auf dem ein oder anderen Klischee herumreitet – Was aber nur deshalb auffällt, weil der Autor ansonsten eher modern interpretiert. Der Auftaktband unterhält gut mit einer Mischung aus märchenhaftem Flair, dezentem Humor und mystischer Action. Vor allem aber macht der Lust auf weitere Abenteuer der Korrigans – Und damit hat er seine Aufgabe mehr als erfüllt



Fazit: „Broceliande: Der Wald des kleinen Volkes #1 Die Quelle von Barenton“ (Link) ist ein wundervoll gezeichneter, sehr atmosphärischer Fantasy-Comic. Kaufempfehlung!
Posted by Philipp Lohmann
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