Nov 3: Ultima Ratio: Die Harland-Chroniken #1 Das Gift der Schlange – Auf den Punkt alles, was man braucht


Das 24 Seiten dünne Heftchen ist der Auftakt einer ganzen Abenteuerreihe und führt die SpielerInnen direkt in die ebenso legendäre wie verruchte Weltraumkolonie S01-ZK-03, despektierlich auch „Harlands Loch“ genannt. Hier findet mit der „Restapalooza“ ein legendäres Kartenspielturnier mit enormen Preisgeldern statt, bei dem sich die Unterweltgrößen die Klinke in die Hand geben. Und diese Unterweltgrößen haben natürlich alle eine eigene Agenda und ihre ganz eigenen Pläne – Es ist wohl kaum ein Spoiler, wenn ich verrate, dass die Charaktere zwischen die Fronten geraten werden

Das Abenteuer ist in vier Akte unterteilt, welche sich wiederum aus mehreren Einzelszenen zusammensetzen. Dabei ist der Aufbau durch und durch klassisch: Nach einem traditionellen Einstieg (mit mehreren vorgeschlagenen Optionen, etwa Geldnot) erhalten die SpielerInnen ihre Mission. Dabei lernen sie auch die wichtigsten Figuren, beispielsweise eben ihren Auftraggeber Tony, kennen. Dann folgen klassische Ermittlungsarbeit und die ersten Entwürfe für einen Einbruchsplan. Dieser wird dann, natürlich mit den entsprechenden Hindernissen, in die Tat umgesetzt, bevor man den Datenkristall entweder übergibt oder aber die Seiten wechselt. Mit Pro- und Epilog kommt man hier auf neun Seiten reines Abenteuer. Dazu gesellen sich noch eine einseitige Einleitung mit Hinweisen für Neu-SpielleiterInnen, eine Doppelseite mit Bonusszenen, drei Seiten mit wichtigen Örtlichkeiten und je drei Seiten mit Haupt- und Nebencharakteren – „Ultima Ratio: Die Harland-Chroniken #1 Das Gift der Schlange“ enthält sozusagen auf den Punkt genau das alles, was man wirklich braucht, um einen vergnüglichen Spieleabend zu leiten. Oder auch zwei bis drei, wenn man noch alle Bonusszenen mitnimmt und die Spielgruppe sich mal selbst an „Restabbatser“ (Link) probiert.

Die Präsentation erfolgt im typischen „Ultima Ratio“-Design, daher mit viel Text, einigen Info-Kästen und Tabellen sowie atmosphärischen Zeichnungen. Vielleicht könnte man das Abenteuer noch einen Tick übersichtlicher gestalten, aber trotzdem sollten sich auch Einsteiger-SpielleiterInnen (selbstverständlich mit genügend Vorbereitungszeit) an das Abenteuer herantrauen können. Die Druckqualität ist auf gewohntem Niveau, sodass man den Preis von 7,95 €, den der „Heinrich Tüffers Verlag“ (welcher mir dankenswerterweise ein Rezensionsmuster zur Verfügung stellte) verlangt, als System-Fan bedenkenlos zahlen kann. Da das SciFi-Setting dabei nicht zu sehr abgedreht ist, kann man diese Mission mit leichten Anpassungen auch in anderen Cyberpunk-Rollenspielen verwenden – Für „Shadowrun“ beispielsweise ersetzt man die Weltraum-Yacht einfach durch eine normale Seejacht und macht aus den Schlangen-Aliens fiese Elfen


Fazit: Endlich! Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Jahre ich eigentlich da darauf gewartet habe, ein offizielles (Einsteiger-)Abenteuer für das deutsche SciFi-Cyberpunk-Rollenspiel „Ultima Ratio“ (Link) in den Händen zu halten. Und jetzt ist es da und ich bin davon ziemlich angetan

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel