Nov 10: Lady Spitfire #1-4 – Feministischer Kriegscomic


1. Laure Chevalier wuchs als Tochter eines Piloten auf und ist, so würde man das heute wohl sagen, ein echter Flugzeug-NerdAls Frankreich zu Beginn des zweiten Weltkriegs von deutschen Truppen überrannt wird, fliegt/flieht Die Tochter der Lüfte (Link) nach England. Dort ist man von ihrem fliegerischen Talent so beeindruckt, dass sie der „Women's Air Transport Auxilary“ beitreten darf – Der einzigen damaligen Möglichkeit für Frauen, auch nur in die Nähe von Flugzeugen zu kommen (Klugscheißerwissen am Rande: Das war die erste Regierungsorganisation, bei der Frauen ab 1943 den gleichen Lohn wie Männer bekamen). Eigentlich soll Laure hier nur unbewaffnete Spitfire-Jagdmaschinen abliefern, doch als sie selbst damit einen Luftkampf gewinnt, wird ihr die Möglichkeit gegeben, die Identität eines frisch gefallenen Piloten anzunehmen. Fortan fliegt sie als Charlie Johnson echte Kampfeinsätze, die dann doch etwas gefährlicher sind, als sie sich vorgestellt hat...

2. Mittlerweile hat sich Laure/Charlie gut in die Fliegerstaffel integriert. Doch nun treibt ein deutscher Elitepilot, welcher Der Henker (Link) genannt wird, sein Unwesen. Bald schon schnellen die Opferzahlen unter den Spitfire-Piloten in die Höhe und so droht der Jäger-Staffel die Gefahr, dass sie aufgelöst wird – Was das Ende für Laures Pilotenkarriere bedeuten würde...

3. In Eine für Alle – Alle für Eine (Link) wird Laures dezimierte Jägers-Staffel mit neuen Rekruten aufgefüllt. Den meisten ist es egal, dass Laure eine Frau ist, doch ausgerechnet der einflussreiche Admiralssohn Turner lässt den unbelehrbaren Macho raushängen. Was nicht nur ihn selbst, sondern die gesamte Staffel und damit auch Laures Identitätsdiebstahl in Gefahr bringt!

4. Die Luftschlacht um England ist zwar gewonnen, doch Laures geheime Identität ist aufgeflogen. Doch mittlerweile ist ihr fliegerisches Können so anerkannt, dass sie vom Geheimdienst rekrutiert wird. Als Bomberpilotin der Desert Air Force (Link) hat sie jedoch weit weniger Glück, denn sie wird mitten in der Wüste abgeschossen! Und so muss sie nicht nur ums Überleben kämpfen, sondern auch ihren Feinden Auge in Auge gegenüberstehen...
Zuvorderst ist „Lady Spitfire“ natürlich wieder ein klassischer Kriegscomic in gewohnter franko-belgischer Tradition: Epische Schlachtszenen, welche eindrucksvoll mit detailgetreuem Kriegsgerät in Szene gesetzt wurden, dazu heldenhafte Krieger und irgendwie auch immer ein narrativer Unterbau, der die einzelnen Episoden irgendwie zusammenhält. Soweit, so bekannt



Fazit: Und so kann für die ersten drei Bände von „Lady Spirfire“ (Link) eine uneingeschränkte Empfehlung abgeben und eine immer noch wohlwollende Empfehlung für den vierten Band. Dabei richtet sich meine Empfehlung nicht nur an die altbekannten Fans franko-belgischer Kriegscomics, sondern explizit auch an LeserInnen, die sich für feministische Action mit einer starken, weiblichen Hauptfigur begeistern können.
Posted by Philipp Lohmann
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