Feb 14: Dungeons & Dragons Einsteigerset – Spaßige Schnupperbox für Ein- und Umsteiger


Zum Setting an sich muss ich vermutlich gar nichts sagen, denn selbst Nicht-Nerds begreifen spätestens beim Lesen des Spielenamens oder beim Blick auf die Verpackung, dass hier KriegerInnen und ZauberInnen in Verliesen gegen Drachen kämpfen – Typisch Fantasy halt

- Das Regelbuch (wohl eher Heft, aber das ist Wortklauberei) umfasst 32 Seiten und soll mit den Regelmechanismen vertraut machen. Nach der obligatorischen Spieleinführung werden die sechs Attribute (Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution, Intelligenz, Weisheit und Charisma) sowie die die Grundregeln (W20 + Modifikator, manchmal Vor- & Nachteile und Fertigkeiten) erklärt. Das alles umfasst gerade mal fünf Seiten und ist verständlich genug geschrieben, dass selbst EinsteigerInnen problemlos verstehen sollten, wann sie was würfeln müssen
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- Und dann geht es auch schon zum Herzstück einer jeden Drachenjagd im Verlies: Den Kampf. Ebenfalls fünf Seiten umfassend, werden hier die Kampfreihenfolge, die Positionierung, die Kampfaktionen und die Angriffs- & Schadensregeln erklärt. Außerdem, die verlorenen Trefferpunkte müssen ja irgendwoher wiederkommen, lernt man in diesem Kapitel etwas über die Heilung. Obgleich dieses Kapitel nur fünf Seiten umfasst, bekommt man hier schon einen recht guten Eindruck davon, wie viele taktische Optionen (etwa Gelegenheitsangriffe, Zweihandkampf, Ausnutzung der Deckung) dieses Rollenspiel bietet.
- Im dritten Kapitel (wieder fünf Seiten) bekommt man dann all das Rüstzeug an die Hand, was man als erfolgreicher Abenteurer halt so braucht (Waffen & Ausrüstung, aber auch Rast- & Reiseregeln) und im vierten Kapitel gibt es allerlei Zauberei und Magie. Dieses Kapitel umfasst gleich 11 Seiten, denn wie in jedem Rollenspiel müssen MagierInnen stets den meisten Text lesenAbgeschlossen wird das Regelbuch von einer einseitigen Zusammenfassung der Zustände. Was fehlt, sind Regeln für die Charaktererschaffung. Stattdessen sind im Einsteigerset vorgefertigte, gut miteinander harmonierende Spielcharaktere enthalten.

Das Abenteuerbuch Die verlorene Mine von Phandelver ist gleich doppelt so dick, es umfasst nämlich 64 Seiten. Enthalten ist natürlich das titelgebende Abenteuer, in welchem sich die SpielerInnen durch eine vierteilige, ja man kann es schon so nennen, Kampagne kämpfen müssen. Dabei fängt die Geschichte wie üblich recht harmlos an (man gerät in einen Goblin-Hinterhalt, den man hoffentlich überlebt, um dann den fiesen Goblin-Stamm ordentlich aufzumischen), wird dann aber doch schon angemessen episch – Man spielt halt waschechte HeldInnen, die in der Region rund um den Niewinter-Wald den Tag retten




Daneben enthalten sind noch ein komplettes Würfelset (W4, W6, W8, W10, W12, W20) sowie fünf vorgefertigte Charakterbögen (zwei menschliche Kämpfer mit unterschiedlichen Hintergründen, ein Hügelzwerk-Kleriker, ein schurkischer Leichtfuß-Halbling und ein Hochelf-Magier - Alle Charaktere starten auf Stufe 1 und erreichen am Ende des mitgelieferten Abenteuers die 5. Stufe). Die Charakterbögen sind dabei übersichtlich gestaltet und enthalten auch genug Hintergrundinformationen, dass man sich für den Anfang ganz gut in die jeweilige Figur hineinversetzen kann. Zudem enthalten ist ein leerer Charakterbogen, den man selbst ausfüllen kann – Also wenn man irgendwann die entsprechenden Regelwerke bei der Hand hat

Für das Einsteigerset verlangt „Ulisses Spiele“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben) glatte 25 €. Als ich die Box das erste Mal öffnete (welche wesentlich dicker ist, als sie ob des Inhalts sein müsste) war ich dann auch nicht sicher, ob der Preis für mich in Ordnung gegangen wäre. Nach gründlicher Überlegung finde ich den Preis dann aber doch in Ordnung, denn wo die rein materielle Ausstattung im Vergleich zu anderen Starterboxen abfällt (z.B. Marker, Spezialwürfel & Bodenpläne in den gleich teuren „Star Wars“-Boxen“), reißt es das Abenteuerbuch dann raus mit einer spaßigen Mini-Kampagne, die – wenn man denn taktisches Monsterschnetzeln mag – über mehrere lange Abende hinweg gut unterhält. Ein vergleichbares Abenteuerbuch, vollfarbig mit 64 Seiten, würde ja auch schon um die 15 € kosten, also sind umgerechnet 10 € für Grundregeln und Würfel für mich persönlich dann doch in Ordnung.

Fazit: Ich verstehe mittlerweile, warum die neue Edition von „Dungeons & Dragons“ so gut ankommt: Es bietet noch immer die taktische Drachenjagd in Höhlen und Verliesen, die man von diesem Spiel erwartet, es geht aber doch angenehm zügig von der Hand. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob er auf dieses System umsteigen sollte, oder wer als EinsteigerIn gewillt ist, ein wenig Zeit zu investieren, kann mit dem „Dungeons & Dragons Einsteigerset“ (Link) einen sehr guten Eindruck der fünften Edition bekommen

Posted by Philipp Lohmann
in Rollenspiel