Sind wir ehrlich, denn auch Herbert und mir geht es da nicht anders: Wenn wir einen Kaffee oder einen Expresso trinken, dann bereiten wir ihn immer auf die gleiche Art und Weise zu. Bohnen zu Pulver mahlen, in irgendeiner Form mit heißem Wasser kombinieren (Herbert per Espressokocher, ich per French Press, auf Arbeit klassisch per Filterkaffeemaschine) und den Geschmack zuletzt je nach Präferenz mit Milch oder Zucker versauen ;-) Nun hatten wir mal die Gelegenheit, uns an einem vietnamesischen Kaffeeritual zu versuchen. Na, ob uns das gelungen ist? Zur Verfügung gestellt wurden uns alle benötigten Zutaten (verschiedene Bohnensorten, zwei Phins und vietnamesische Kondensmilch) von „Vietbeans“ (Link) – Außer der wichtigsten Zutat, nämlich Zeit, aber dazu gleich mehr ;-) Wie der Name schon andeutet, dreht sich bei „Vietbeans“ alles um Kaffee aus Vietnam. Dieses südostasiatische Land ist ein großer, angesehener Kaffeeproduzent und verfügt über eine ganz eigene Kaffeekultur, die Herbert & ich so bisher noch gar nicht kannten. In unserem Rezensionsmuster-Paket (vielen Dank dafür!) enthalten war u.a. ein Starter-Geschenkset, welches wir heute besprechen :-) Das „kleine“ Geschenkset kostet aktuell 11,99 € und enthält neben einem traditionellen vietnamesischen „Phin“-Kaffeefilter eine 250 Gramm-Packung „Hello5 Organic“. Der auf vietnamesischen Vulkanstein-Hochlandböden organisch angebaute Kaffee (Düngung nur mit Pflanzenbestandteilen) enthält eine vor Ort in der Trommel bei 220° geröstete Bohnenmischung aus 30 % Arabica, 40 % Robusta und 30 % Culi. Laut Produktbeschreibung auf der Webseite (Link) enthält er bis zu 2 % Koffein, dabei soll er kräftig (4/5) und fruchtig (5/5) schmecken. Bevor wir loslegen, möchte ich hier aber noch einen kleinen Kritikpunkt anmelden beziehungsweise einen Verbesserungsvorschlag an „Vietbeans“: Wenn ihr statt Bohnen gemahlenen Kaffee in das Geschenkset reinpackt, gäbe es eine viel größere Zielgruppe (nämlich alle ohne Kaffeemühle), die damit beschenkt werden könnte. Nur mal so als Tipp ;-) Okay, jetzt haben wir die Packung aufgerissen. Tatsächlich, da wurde nicht zu viel versprochen, der Geruch ist kräftig und merklich fruchtig, er geht in Richtung von Zitronenfrüchten. Sehr angenehm! In unserem Testmuster gab es sehr wenig Bruchstücke, zudem waren die Bohnen gleichmäßig und eher dunkel geröstet. Also schon mal ein guter erster Eindruck :-) Kommen wir zur Zubereitung (Link zur detaillierten Anleitung). Die beginnt in Vietnam dort, wo sie in Deutschland (okay, zumindest bei uns) endet: Mit Milch und Zucker. Hier in Form einer Kondensmilch, die so dickflüssig ist, dass wir erst dachten, die wäre schon verdorben. Aber nein, die muss so sein! Zwei Teelöffel kommen in eine Tasse, auf die dann der Phin draufgelegt wird. Dieser wird mit zwei gehäuften Löffeln Kaffeepulver befüllt, dann steckt man dort drauf den Filter. Das Kaffeepulver wird 30 Sekunden lang mit einem Schluck kochendem Wasser angequellt, dann gießt man den Rest auf und wartet… …und wartet. Und zwar ziemlich lang. Denn der Phin lässt den Kaffee nur tröpfchenweise in die Tasse, das ist echt nix für ungeduldige Podcaster wie Herbert ;-) Um ehrlich zu sein, wenn da mal alles durchgelaufen ist, ist das Endprodukt bereits abgekühlt. Aber das ist hier gar nicht schlimm, denn im tropisch-warmen Vietnam trinkt man eh lieber so eine Art Eiskaffee. Daher wird der erst zeitintensiv durchgelaufene und dann (wegen der bereits drin befindlichen Kondensmilch) liebevoll umgerührte „Cà phê phin“ noch mit Eiswürfeln runtergekühlt. Das Endprodukt war sehr lecker und überraschend säurearm, aber auch sehr süß (die ebenfalls von „Vietbeans“ für 2,50 € verkaufte Kondensmilch (Link) ist konzentrierter Zucker und für ein Leckermaul wie mich daher ideal). Der ungeduldige Herbert ist wieder schnell zur klassischen Kaffee-Zubereitung gewechselt und empfand den Geschmack als eher mild mit einer ganz leichten Schokonote. Fazit: Für Vietnamesen ist das sicherlich alltäglich, für uns jedoch war die traditionelle Zubereitung ein Erlebnis. Unabhängig vom guten Geschmack ist das "Kaffee-Geschenkset Organic" (Link) daher schon allein vom Entertainment-Faktor eine gute Idee. Jetzt sind wir jedenfalls auf die anderen „Vietbeans“-Sorten gespannt :-)