Während das Crowdfunding für die deutsche Übersetzung des W20-Fantasy-Rollenspiels „Symbaroum“ (Limited Edition) immer neue Stretchgoals nimmt, hatte ich die Gelegenheit die „nackte“ Übersetzung anzulesen und mich mal in das Einstiegsabenteuer reinzuspielen. Was anfangs gar nicht so einfach war... ...denn reine, unformatierte 298 DIN-A4-Seiten Arbeitstexte wirken an manchen Stellen mit ihren vielen Zeichenkombinationen und Einschüben für ungeübte Leser eher so, als ob man den Quellcode einer Webseite durchforstet ;-) Nachdem ich mich aber nun eingelesen habe, kann ich schon mal ankündigen, dass die übersetzten Texte gut und flüssig erscheinen. Ein Mitspieler im entsprechenden Alter merkte aber an, dass sich die Texte sehr nach „1980er Jahre Style“ lesen, daher wie Rollenspiel beschrieben und wie der Spieler angesprochen wird. Bin ich zu jung für, lass ich einfach mal im Raum stehen :-) Was gleich auffällt: In dieser unverbrauchten Sword&Sorcery-Spielwelt gibt es genügend weiße Flecken, die man selbst mit Leben füllen kann. Das W20-Regelsystem, bei dem ausschließlich die Spieler würfeln (was ich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig fand), geht nach einiger Eingewöhnung recht zügig von der Hand. Das Feedback der dreiköpfigen Testrunde zum Spiel und dessen Übersetzung war insgesamt sehr positiv, einer hat sozusagen noch direkt am Spieltisch beim Crowdfunding mitgemacht :-D Das Einsteigerabenteuer „Das gelobte Land“ ist ein Reiseabenteuer, welches sowohl die Regeln als auch das Setting vorstellt. Hier werden auch vorgefertigte Charaktere bereitgestellt, in unserer Gruppe der menschliche Barbar Kvarek (schwer bewaffnet und gerüstet) und der Ogerberserker Wüter (sogar mit zwei Schwertern :-)). Eine echte Haudrauf-Kombo also, wobei unter den vorgefertigten Charakteren aber auch Magier, Waldläufer und Mischklassen waren. Beide Spieler hatten sich nun am Lagerfeuer einer Flüchtlingskarawane eingefunden, wo man diskutierte, ob man sich im kommenden Winter über die Berge trauen könnte. Doch erst musste mal ein Platz in der Karawane ergattert werden: Der Meister Argasto war noch ein wenig skeptisch, ob die Spieler sich auf der Reise überhaupt verteidigen könnten (Stichwort: Ogerbeserker mit zwei Schwertern :-P), daher gab es einen siegreichen Schaukampf gegen eine drei Wächter. War gar nicht so schwer ;-) An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen, dass bei NSCs bereits die Probenmodifikationen hinter den Eigenschaftswerten steht, was es mir als Spielleiter sehr erleichtert hat ohne rumzublättern zu leiten :-) Die Karawane zieht weiter, der Bartholom ruft... Diesem Ordensnovize wurde ein Sonnenstein gestohlen, ohne den die Reise nicht fortgesetzt werden kann. Der Dieb war mit etwas Umhören und Charismaproben auch rasch identifiziert, aber natürlich schon lange über alle Berge :-P Jetzt möchte das Abenteuer ein paar Aufmerksamkeitsproben, welche die Gruppe leider so enorm verhauen hat dass sie gleich noch alle Spuren verwischten ;-) Ohne die entsprechenden magischen Fähigkeiten konnte auch der Sonnenstein nicht aufgespürt werden (Lösungsvorschlag 2), aber immerhin konnten die Haudrauf-Spieler so lange Mitreisende einschüchtern, bis einer das Versteck des Diebes verriet. Bis auf ein schmerzhaftes Intermezzo mit einer Falle (wie kann man so oft einfachste Proben verhauen?) war es dann auch kein Problem mehr, das Versteck in einer Windmühlenruine zu finden und den Dieb zu stellen. Optional bietet das Abenteuer hier an, noch ein größeres Gemetzel mit der restlichen Diebesbande zu veranstalten, aber darauf habe ich mal aus Zeitgründen verzichtet, es war schon ziemlich spät :-) Ich musste meinen Testspielern aber versprechen baldmöglichst weiterzuspielen. Also geh ich mal davon aus, dass sie von „Symbaroum“ sehr angetan waren (wie gesagt, noch vor Ort hat sich ein Spieler am Crowdfunding beteiligt). Mir als Spielleiter hat das gut aufgebaute und erklärte Abenteuer (welches in den gespielten Szenen noch recht linear ist, sich danach aber immer offener gestaltet) ebenso gefallen (auch wenn es als unformatierter Arbeitstext noch ein wenig unübersichtlich war), daher meinen ganz herzlichen Dank an Christian Loewenthal vom „Prometheus Verlag“ (Link) für diese Preview-Version :-) Falls ich das Interesse eines Lesers am System geweckt habe: Die Kampagne (Link) geht noch vier Tage! Und es ist schon ordentlich viel Bonus-Material dabei :-D
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