Trashtalk-Bonusfolge 58 - Comic Con Stuttgart 2025

Das Jahr ist wieder rum, was heißt das also? Genau, die Convention-Saison geht mit der „Comic Con Stuttgart“ endgültig zu Ende! Und weil die Messe-Orga tatsächlich so über den Dingen steht, dass sie trotz unserer eher mittelprächtigen Kritiken in den letzten Jahren erneut ein Presse-Ticket rausgerückt hat, hab ich mich natürlich wieder auf den weiten Weg nach Stuttgart gemacht... Aber ich war nicht allein, denn mit dem Cosplayer Alex und dem Schaukampf-Künstler Erik habe ich zwei Gäste dabei, die ganz unterschiedliche Perspektiven & Einblicke auf diese Nerd-Großveranstaltung mit über 55.000 Besuchenden hatten.

Tiny Gunslingers – Simpler, aber spaßiger Ausflug in den Wilden Westen

In der letzten SpinOff-Episode habe ich ja intensiv meine Liebe zu den Simpel-Rollenspielen der „Tiny“-Reihe bekundet (Link, ab Minute 23). Denn deren Regelmechanik ist so einfach, dass sich sogar einige Mädels aus meiner Spielrunde getraut haben, mal ein Abenteuer zu leiten. Eine Fünf oder Sechs bei einer W6-Probe ist ein Erfolg, je nach Vor-/Nachteil würfelt man 1-3 Stück, schon hat man eigentlich alle relevanten Informationen zum Loslegen. Klar, es gibt noch bis zu drei Charaktereigenschaften und ein paar (meist optionale) Regelfeinheiten, aber mehr als 5 Minuten sollte wirklich niemand benötigen, um nicht direkt ins Abenteuer einsteigen zu können. Und ja, das ist simpel, und ja, das eignet sich nicht unbedingt für epische Kampagnen über mehrere Jahre. Aber das ist auch nicht der Sinn der „Tiny“-Spiele, hier geht es um das Bespielen von zahlreichen, möglichst kreativen Welten – Nicht ohne Grund nehmen Beispielszenarien die meisten Seiten in jedem der zahlreichen Regelwerksvariationen (z.B.

Trashtalk-Bonusfolge 57 - Podwichteln 2025: Wachstum um jeden Preis?

Wachstum um jeden Preis? Viel hilft viel? Wachsen oder Weichen? Oder konkret: Müssen Conventions, Messen und Events immer größer und spektakulärer werden?
Heute startet das diesjährige "RPG'n'more Podwichteln". Natürlich ist der Trashtalk mit dabei, denn immerhin organisiere ich diese traditionsreiche Community-Aktion. Und weil es die Tradition so will, bespriche ich in dieser Bonusfolge ein Wichtelthema, welches wir dem Youtube-Kanal "Das war anders gemeint" geschenkt haben. Als Gäste dabei sind der streitbare LARP- & Rollenspiel-Con-Organisator Karl-Heinz Zapf, der ambitionierte Wrestling-Promoter Timur "Nero" Schatalow und das zwei Orga-Mitgliedern der traditionsreichen und dieses Jahr krass gewachsenen "Marburg-Con".
 

Mission ImPAWsible – Spaßige Geheimagenten-Parodie (nicht nur) für den Kindergeburtstag

Drei Spionage-Waschbären, gemeinsam unter einem Trenchcoat steckend, kommen in eine Bar... Klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, den man ziemlich umständlich zu einer Pointe führen muss – Ja, selbst ChatGPT konnte diesen Witz nicht mehr retten. Aber vielleicht die Spielenden des Indie-Erzählrollenspiels „Mission ImPAWsible“, die eben jenen Witz ein ganzes Abenteuer lang konsequent durchziehen und dabei allerhand Agenten-Klischees parodieren. Denn was ist besser als ein James Bond? Genau, ein James Bond, der sich aus drei Waschbären zusammensetzt ;-)
 

Private Eye: Pfade des Verderbens – Oldie but goldie

Das viktorianische Krimi-Rollenspiel „Private Eye“ ist für mich ja das, was für die meisten anderen Spielenden hierzulande „Ctulhu“ ist, nämlich das perfekte Zweitsystem. Super einfache Regeln, oft sehr spannende Kriminalfälle für 1 – 2 Spieleabende (außer man ist so ein immersiver Stimmungsspieler wie Ralf Sandfuchs, liebe Grüße, dann braucht man deutlich länger), die man auch mal in einer kleineren Gruppe wegsnacken kann, falls man eine Lücke zwischen den epischen D&D- und DSA-Kampagnen hat. Eine schöne Tradition ist dabei, dass die „Redaktion Phantastik“ (die mir dieses Jahr wieder ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) in stetiger Regelmäßigkeit neues Spielmaterial auf den Markt wirft. Im Frühjahr zum GRT ein Schnellstarter-Kurzabenteuer („Die Erbschaft“ (Link) ist und bleibt wohl das beste Krimi-Einstiegsabenteuer aller Zeiten), im Herbst zur SPIEL-Messe einen „richtigen“ Abenteuerband.

Orkdämmerung – Kurz & knackig, trotzdem episch

Orks sind irgendwie komplett missverstandene Wesen, die popkulturell zwischen den bösesten Bösewichten aller Zeiten, grün angemaltem Wikinger-Höhlenmenschen-Mischmasch und (zumindest in ihren „halb“-Varianten) fetischisierten Muskelprotzen verortet werden. Vor allem sind sie aber oft das Antagonisten-Volk und damit die Bedrohung, die es auszumerzen gilt. Aber wie wäre es denn, wenn es mal andersherum wäre? Orks als willkommene Rettung der eigenen Macht, die man selbst wie willenlose Bauern auf einem Schachbrett hin und her schiebt?
 

XOXO: Playtest 2025 – High School-Dramen für den heimischen Spieltisch

Dass es in Rollenspielen nicht immer nur um Verliese, Drachen und schwarze Augen gehen muss, dürfte den meisten Fans dieses Blogs durchaus bekannt sein. Nein, man kann sogar einfach mal wieder zur Schule gehen. Das zeigte zuletzt schon eindrucksvoll „Fräulein Bernburgs Pensionat für junge Damen“ (Link), aber mir persönlich taugen ja spielleitungslose Erzählspiele nix. Und die 50er Jahren sind jetzt auch nicht mein favorisiertes Setting. Daher erst einmal ein dickes Danke an Michael „Miku“ Fuchs, dass er das Thema Schulrollenspiel mit „klassischen“ Regeln und einem modernen Setting für mich deutlich zugänglicher machte. „XOXO“ heißt das System, welches nun in der „Playtest 2025“-Edition als so eine Art spiel- und kaufbare Beta-Version die Runde macht. Und weil man hinter vorgehaltener Hand nur Gutes hört (und weil mir Miku ein Rezi-Exemplar geschickt hat), hab ich mich mal in die mitunter grausame Welt der amerikanischen High School gestürzt. 
 

Root: Das Rollenspiel: Grundregelwerk – Krise kann auch geil sein

Anthropomorphe Tiere sind überall gern gesehene/gelesene/gespielte Figuren. Gerade erst haben wir im Podcast über das beliebte Nager-Rollenspiel „Mausritter“ (Link) gesprochen, aber auch in Comics (z.B. aktuell in der herausragenden Reihe „Die 5 Reiche“ (Link), die stark an „Game of Thrones“ erinnert) oder in Brettspielen (z.B. das preisgekrönte „Root“) finden sich menschenähnliche Fantasy-Tiere, die ganz und gar menschliche Konflikte austragen. Zu dem letztgenannten Beispiel, also dem asynchronen Kriegsspiel „Root“ aus dem Jahr 2018, gibt es nun auch ein Pen-and-Paper-Rollenspiel. Und weil auch ich gerne süße kleine Tiere in epische Schlachten führe, hab ich mir das Grundregelwerk mal näher angeschaut...
 

FHTAGN: Ebenholz – Mit Meta-Wissen gegen das Zeitschleifen-Paradox

Horror ist nicht so meins. Zeitreisen auch nicht. Aber wie schon so oft (Link) haben es die Kreativen des Kulturvereins „Deutsche Lovecraft Gesellschaft e.V.“ mal wieder geschafft, mir ein Abenteuer unterzujubeln, welches mich ehrfurchtsvoll frohlocken lies... War das jetzt ein Spoiler? Wohl eher nicht, das war nur Meta-Wissen, denn genau darum geht es in der „Ebenholz“-Kampagne, deren zweites, gleichnamiges Abenteuer in wenigen Tagen erscheinen wird.
 

Shadowrun: Schrapnell – Gute Sammlung mit manchmal zu kurzen Kurzabenteuern

Erst gestern habe ich die Kurzabenteuer-Sammlung „Schnappatmung“ (Link) rezensiert, welche es ermöglichte, ohne große Vorbereitung mindestens sieben abwechslungsreiche Spieleabende zu erleben. Ein meiner Meinung nach großartiges Konzept, welches es auch für das andere Hauptsystem von „Pegasus Press“ gibt, nämlich den Cyberpunk-Fantasy-Mix „Shadowrun“. Hier sind sogar gleich neun Kurzabenteuer enthalten, welche man für außerplanmäßige Spieleabende, spontane Convention-Runden oder als kleinen Bonus in laufenden Kampagnen verwenden kann. Allerdings, im Vergleich zu „Schnappatmung“ gleich zwei Abenteuer mehr auf 12 Seiten weniger Softcover, ist das alles vielleicht doch ein wenig zu knapp?