Trashtalk-Bonusfolge 56 - Goldener Stephan 2025: Über KI-Diskussionen, neue Orga-Konzepte & verdiente Gewinner

Der "Goldene Stephan", mittlerweile der wichtigste deutschsprachige Rollenspiel-Preis, wurde am Wochenende auf dem "DreieichCon" verliehen. Doch die schöne Verleihung wurde zuvor überschattet von einer Diskussion über die KI-Regeln des KEKS e.V., der den Community-Preis in diesem Jahr ganz alleine auf ein neues Niveau heben wollte.
Als "Erfinder" des Preises bespreche ich in dieser XXL-Bonusfolge etwas weitschweifig mit dem mehrfachen "Goldener Stephan"-Nominierten André Skora a.k.a. Würfelheld die Diskussionen im Vorfeld sowie die Potentiale und Chancen unter der neuen KEKS-Führung.
 

Orkdämmerung – Kurz & knackig, trotzdem episch

Orks sind irgendwie komplett missverstandene Wesen, die popkulturell zwischen den bösesten Bösewichten aller Zeiten, grün angemaltem Wikinger-Höhlenmenschen-Mischmasch und (zumindest in ihren „halb“-Varianten) fetischisierten Muskelprotzen verortet werden. Vor allem sind sie aber oft das Antagonisten-Volk und damit die Bedrohung, die es auszumerzen gilt. Aber wie wäre es denn, wenn es mal andersherum wäre? Orks als willkommene Rettung der eigenen Macht, die man selbst wie willenlose Bauern auf einem Schachbrett hin und her schiebt?
 

XOXO: Playtest 2025 – High School-Dramen für den heimischen Spieltisch

Dass es in Rollenspielen nicht immer nur um Verliese, Drachen und schwarze Augen gehen muss, dürfte den meisten Fans dieses Blogs durchaus bekannt sein. Nein, man kann sogar einfach mal wieder zur Schule gehen. Das zeigte zuletzt schon eindrucksvoll „Fräulein Bernburgs Pensionat für junge Damen“ (Link), aber mir persönlich taugen ja spielleitungslose Erzählspiele nix. Und die 50er Jahren sind jetzt auch nicht mein favorisiertes Setting. Daher erst einmal ein dickes Danke an Michael „Miku“ Fuchs, dass er das Thema Schulrollenspiel mit „klassischen“ Regeln und einem modernen Setting für mich deutlich zugänglicher machte. „XOXO“ heißt das System, welches nun in der „Playtest 2025“-Edition als so eine Art spiel- und kaufbare Beta-Version die Runde macht. Und weil man hinter vorgehaltener Hand nur Gutes hört (und weil mir Miku ein Rezi-Exemplar geschickt hat), hab ich mich mal in die mitunter grausame Welt der amerikanischen High School gestürzt. 
 

Root: Das Rollenspiel: Grundregelwerk – Krise kann auch geil sein

Anthropomorphe Tiere sind überall gern gesehene/gelesene/gespielte Figuren. Gerade erst haben wir im Podcast über das beliebte Nager-Rollenspiel „Mausritter“ (Link) gesprochen, aber auch in Comics (z.B. aktuell in der herausragenden Reihe „Die 5 Reiche“ (Link), die stark an „Game of Thrones“ erinnert) oder in Brettspielen (z.B. das preisgekrönte „Root“) finden sich menschenähnliche Fantasy-Tiere, die ganz und gar menschliche Konflikte austragen. Zu dem letztgenannten Beispiel, also dem asynchronen Kriegsspiel „Root“ aus dem Jahr 2018, gibt es nun auch ein Pen-and-Paper-Rollenspiel. Und weil auch ich gerne süße kleine Tiere in epische Schlachten führe, hab ich mir das Grundregelwerk mal näher angeschaut...
 

FHTAGN: Ebenholz – Mit Meta-Wissen gegen das Zeitschleifen-Paradox

Horror ist nicht so meins. Zeitreisen auch nicht. Aber wie schon so oft (Link) haben es die Kreativen des Kulturvereins „Deutsche Lovecraft Gesellschaft e.V.“ mal wieder geschafft, mir ein Abenteuer unterzujubeln, welches mich ehrfurchtsvoll frohlocken lies... War das jetzt ein Spoiler? Wohl eher nicht, das war nur Meta-Wissen, denn genau darum geht es in der „Ebenholz“-Kampagne, deren zweites, gleichnamiges Abenteuer in wenigen Tagen erscheinen wird.
 

Shadowrun: Schrapnell – Gute Sammlung mit manchmal zu kurzen Kurzabenteuern

Erst gestern habe ich die Kurzabenteuer-Sammlung „Schnappatmung“ (Link) rezensiert, welche es ermöglichte, ohne große Vorbereitung mindestens sieben abwechslungsreiche Spieleabende zu erleben. Ein meiner Meinung nach großartiges Konzept, welches es auch für das andere Hauptsystem von „Pegasus Press“ gibt, nämlich den Cyberpunk-Fantasy-Mix „Shadowrun“. Hier sind sogar gleich neun Kurzabenteuer enthalten, welche man für außerplanmäßige Spieleabende, spontane Convention-Runden oder als kleinen Bonus in laufenden Kampagnen verwenden kann. Allerdings, im Vergleich zu „Schnappatmung“ gleich zwei Abenteuer mehr auf 12 Seiten weniger Softcover, ist das alles vielleicht doch ein wenig zu knapp?
 

Cthulhu: Schnappatmung – Wenig Vorbereitung, wenig Spielspaß?

30. April, lasst uns doch gemütlich in den 1. Mai reinfeiern mit der Fortführung unserer Rollenspiel-Kampagne. Aber es kommt, wie es kommen muss! Gleich zwei Spielerinnen bevorzugen es, den Hobbykeller zu verlassen und draußen „das echte Leben“ und eine Menge Alkohol zu genießen – Deswegen den Spieleabend absagen? Niemals!
 

Hyänenkind – Die tödliche Jagd nach dem menschlichen Zauberpulver

Die Wiener OSR-Manufaktur „Gazer Press“ ist in den letzten Jahren zu dem ultimativen Geheimtipp für (halbwegs) systemneutrale Dungeoncrawler geworden. Egal ob es sich nur um ein knackiges Kurzabenteuer handelt (Link), einen super düsteren Riesendungeon (Link) oder doch eine ganze Kampagne (Link) – Die Reisen ins barocke Fantasy-Deutschland des Dreißigjährigen Krieges waren immer mega spaßig, wenn man sich für diese Spiel-Variante des Rollenspiel-Hobbys begeistern konnte.

Weltenschleier – Handwedlerischer Spaß in der Märchenwelt

Rollenspiele für Kinder erfreuen sich nicht erst seit der Corona-Zeit einer wachsenden Beliebtheit, auch wenn erst die Pandemie damals den absoluten Durchbruch für diese oft spielmechanisch vereinfachten und familienfreundlich gestalteten Regelwerke brachte. Dabei nimmt die spielerische Bandbreite an Produkten selbst innerhalb dieser Rollenspiel-Unterkategorie immer weiter zu, mittlerweile kann man schon für Kindergartenkinder designte Regelwerke erwerben. Und wenn sie dann erst einmal angefixt sind und vielleicht dank der Grundschule schon lesen können, gibt es quasi unerschöpfliche Möglichkeiten – Was es wiederum für die einzelnen Verlage schwieriger macht, ihre jeweiligen Produkte an das Kind (beziehungsweise die Eltern, denn die müssen es ja bezahlen 😉) zu bringen. Mal schauen, wie sich hier Tabitha Urban mit „Weltenschleier“ so schlägt...