Kurztest: Der Glöckner von Notre-Dame

Beim Stichwort „Der Glöckner von Notre-Dame“ hat wohl jede und jeder sofort die Disney-Figur vor Augen, selbst wenn er, sie oder they (so wie ich) nie den 1996er Zeichentrickfilm geschaut hat. Aber das ist auch nicht schlimm, denn wie so häufig hat die Disney-Verfilmung nur relativ wenig mit dem literarischen oder historischen Original zu tun. Aber zum Glück gibt es ja Comics, die Unwissende eines Besseren belehren ;-) Das war damals schon beispielsweise bei „Pocahontas“ so, bei dem die Comic-Adaption (Link) deutlich besser und näher „am Original“ war als der Disney-Kolonialismuskitsch, und das ist auch hier bei – kleiner Spoiler – „Der Glöckner von Notre-Dame“ der Fall :-)
 

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Kurztest: Frontier

Nun ist es ja kein Geheimnis, dass ich ein großer Fan des „Splitter Verlags“ bin. Was mich aber nie davon abhält, auch mal ironische Seitenhiebe zu verteilen, wenn die PR-Abteilung über Ziel hinaus schießt. Wie etwa bei der leichtgewichtigen SciFi-Action „Colony“ (Link), welche als charakterstarke Space-Opera im Stil von „The Expanse“ beworben wurde. Aber nun gibt es endlich einen SciFi-Comic, der diesen Werbespruch auch verdient: „Frontier“ vom Autor & Zeichner Guillaume Singelin bietet eine epische Geschichte, deren Bodenhaftigkeit (ziemlich ironisch, da der Comic in der Schwerelosigkeit spielt), Realismus und Kapitalismuskritik perfekt zur legendären Roman-Reihe passt. 
 

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Kurztest: Die 5 Reiche #13 Am Leben bleiben

Die aus jeweils vier sechsbändigen Zyklen bestehende Fantasy-Reihe „Die 5 Reiche“, in der anthropomorphe Königshäuser um die Macht über den zentralen Ozean Arthrys kämpfen, gehört ja bekanntermaßen zu den absoluten Comic-Highlights des „Splitter Verlags“ (der mir, gleich vorweg, wieder ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte). Zugegeben, der zweite Zyklus (Link) kam qualitativ leider nicht an den Auftakt-Zyklus heran (pseudo-europäische Adelskämpfe sind halt doch spannender als Asia-Unterweltkriege), aber das zwischendurch erschienene SpinOff (Link) hat mich direkt wieder vollständig mit der Reihe versöhnt. Also schauen wir doch mal, wie es weiter geht.
 

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Kurztest: Metropolia #1 Berlin 2099

Im „Splittercast“ (Link), dem verlagseigenen Podcast des „Splitter Verlags“ (der mir, das sei gleich zu Beginn gesagt, ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), fragt Max irgendwann immer wieder, was denn die Kreativ-Duo-Traumpaarung wäre. Damals wünschte ich mir Winfrid Lupano und Nicole Scott, aber mit dem ersten „Metropolia“-Band haben wir nun eine weitere Traumpaarung, welche meinem Wunsch in nichts nachsteht, nämlich die SciFi-Dystopie-Autorenlegende Fred Duval und der deutsche Star-Zeichner Ingo Römling. Und dann spielt das alles auch noch in unserer Bundeshauptstadt! Da kann doch nix schiefgehen, oder?
 

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Blasfamous – Schuster, bleib bei deinen Leisten?

Der Name Mirka Andolfo ist den meisten Fans dieses Blogs sicherlich ein Begriff. Denn die Zeichnerin zaubert in ihrem ganz eigenen, immer irgendwie cartoonig-knuffig-knallbunten Stil immer wieder mal mehr, mal weniger gruselige Dämonen aufs Papier. Mitunter ist sie sogar das einzige Highlight, wenn die eigentliche Geschichte mal komplett verkackt, etwa bei „Die Chroniken von Under York“ (Link). Gelegentlich textet sie aber auch selbst, beispielsweise die dämonische Sex-Romantasy „Sweet Paprika“ (Link), aber da blieb mir immer der Gedanke, dass Mirka sich und auch uns einen großen Gefallen tun würde, wenn sie beim Zeichnen bleiben würde – Quasi als Musterbeispiel für die deutscheste aller Redewendung „Schuster, bleib bei deinen Leisten“. Aber hey, natürlich tut sie uns nicht diesen Gefallen, weshalb ich jetzt mit 184 Seiten purer Blasphemie konfrontiert bin...
 

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Thrax #2 Amor et Gloria (Liebe und Ruhm) – Die Porno-Parodie von „Gladiator II“

Es war wohl das paradoxest-mögliche Fazit, welches ich dem „Thrax“-Auftaktband zugestehen konnte: „Lupi, Fratres, Amantes“ (Link) war der beste „Splitternackt“-Titel überhaupt, weil er von allen Comics des „Splitter Verlags“-Erotik-Imprints am allerwenigsten ein „Splitternackt“-Titel war – Und das, obwohl es hier haufenweise Nacktheit und Sexszenen gab! Aber trotzdessen standen spätrömische Dekadenz, politische Intrigen und nicht zuletzt brutale Gladiatoren-Kämpfe im Vordergrund, weshalb ich an dem zweiten Band durchaus Interesse hegte. Ob ich mich zu früh gefreut habe?
 

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Kurztest: Kriege & Drachen #2 Die Escadrille Lafayette

Vor gut einem halben Jahr zeigte ich mich ausgesprochen begeistert vom Auftaktband der „Kriege & Drachen“-Konzeptserie, bei der Drachen in Kriege eingreifen – Was würde man bei diesem Titel auch sonst vermuten? Nun ist der zweite Band erschienen, bei es wieder um Alliierte gegen Deutsche geht, wenn auch einen Weltkrieg früher. Und das ist diesmal gar nicht so gut...
 

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Kurztest: Der geheimnisvolle Fall von Harleen und Harley

Die 1886 erschienene Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ ist ein absoluter Klassiker der Phantastik-Literatur, der schon viele viele Male als Vorlage diente für alle möglichen Franchises und Settings. Nun wird die Geschichte auch für das DC-Universum verwurstet, in Form eines überraschend gelungenen Coming-of-Age-Comics rund um die Liebe von Harley Quinn und Poison Ivy. Dabei ist diese Neuinterpretation alles andere als Kanon, was aber vielleicht gerade dafür sorgt, dass sich Melissa Marr hier als Autorin völlig austoben kann in einem überraschend jugendfreien Superschurkinnen-Comic.
 

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Kurztest: Nicolino

Comics mit Mafia-Bezug gibt es immer mal wieder, wobei von den Kreativen aber mangels Kenntnissen der Materie gern auch auf Stereotype zurückgegriffen wird. Bei „Nicolino“ liegt der Fall jedoch ein wenig anders, denn als echter Süditaliener stammt der Zeichner & Autor Stefano Orsetti aus einer der Hochburgen der organisierten Kriminalität, in der die ’Ndrangheta das Sagen hat. Und diese hat ihre Finger nicht nur im Drogenhandel, sondern auch im Bereich Landwirtschaft & Lebensmittel. Und genau darum geht es dann auch in diesem 60 Seiten starken Comicband, der laut Untertitel die komplette Saga vom Anti-Mafia-Schüler Nicolino erzählt.
 

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Kurztest: The Expanse: Dragon Tooth

Vor nahezu genau 10 Jahren erschien die erste Folge der großartigsten SciFi-Serie aller Zeiten. Okay, vielleicht ist das übertrieben, aber in die Top3 des 21. Jahrhunderts kommt „The Expanse“ (neben dem „Battlestar Galactica“-Reboot und einem dritten Titel eurer Wahl) definitiv. Leider endete die Geschichte nach der sechsten Staffel, was aber durchaus nachvollziehbar war, da die Roman-Vorlage hier einen erzählerischen Sprung von mehreren Jahrzehnten macht. Also besteht vielleicht noch etwas Hoffnung, dass irgendwann eine 7. Staffel kommt... Bis dahin können sich die Fans immerhin mit allerlei Comics trösten, welche entweder die Vorgeschichte (Link) oder Nebenhandlungen (Link) der Serie vertiefen. Mit „Dragon Tooth“ erschien nun aber auch ein Band, der endlich mal erzählt, was eigentlich nach der finalen Staffel (also zwischen dem 6. und 7.

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