Es ist der 15. Band einer epischen Reihe, bei der ich mich beim ersten und nun beim dritten Zyklus gar nicht mehr einbekomme vor Lobeshymnen, während der „schlechte“ zweite Zyklus immer noch überraschend gut war – Ach, was soll ich denn jetzt hier eigentlich noch als Einleitung schreiben? Anthropomorphe Tierchen, die „Game of Thrones“ nachspielen, weil sowohl Raumkatzen als auch Löwen und Affen allesamt so richtig machtgeil sind... Ihr kennt die Reihe, ihr liebt die Reihe, also rasch rein ins Thema, damit wir schnell durch sind ;-)
 

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Wie immer eine kleine Rückblende auf die vorherigen Zyklen und den letzten Band: Angleon, das aufgrund seiner zentralen Lage die Weltmeere beherrschende Großkatzen-Königreich, ist im ersten Zyklus durch einen Erbfolgekrieg so geschwächt wurden, dass am Ende die Thronfolgerin bei den Affen um Asyl bitten musste. Die waren aber im zweiten Zyklus vor allem damit beschäftigt, ihre Unterwelt-Verhältnisse neu zu ordnen, sodass niemand mitbekam, dass die Bären nun im dritten Zyklus den großen Krieg planen. Im 13. Band haben sie locker-flockig Angleon erobert, zugleich aber nicht mitbekommen, dass 1. die Großkatzen-Königin nicht da war und dass 2. die von ihnen unterdrückten Wölfe den Aufstand probten und gleich mal zwei der drei Thronfolger aus der Erblinie entfernten. Naja, oder zumindest eineinhalb, denn der kleine Prinz wurde nicht bloß „nur“ entführt, er wird auch gleich noch umgedreht, als er von den Gräueltaten seines Vaters König Rinzem erfährt... Der sitzt nun also auf seiner einsamen Großkatzen-Insel und versucht irgendwie, aus der verfahrenen Situation einen Vorteil zu ziehen. Denn noch leben viel zu viele Großkatzen, als dass er sich seines Sieges sicher sein kann. Und die anderen Reiche sind mit seinem Verhalten auch überhaupt nicht glücklich. Aber was tun? Ersteinmal daheim für Ruhe sorgen, weshalb er seine Elitetruppen zurück in die Heimat schickt, um die Wölfe zu bestrafen und den Prinzen zu retten. Und auch wenn sich die Expedition ziemlich erfolgreich schlägt, ist sie doch viel mehr damit beschäftigt, untereinander alte Rechnungen zu begleichen. Denn in einem Königreich, in der Macht die einzige Währung ist, versuchen sowohl Bären als auch Wölfe mit allen Mitteln nach oben zu gelangen...
 

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Ganz schön viel passiert in den ersten drei Bänden des dritten Zyklus, da wird es doch mal Zeit für eine Pause, oder? Aber die gönnt uns das Kreativ-Trio Lewelyn nur auf den ersten Blick, denn auch wenn sich die Geschichte diesmal auf wenige Handlungsstränge und Schauplätze fokussiert, passieren hier kriegsentscheidende Dramen! Einerseits ist der umgedrehte Prinz auf der Flucht, sodass die untereinander zerstrittenen Bären-Späher durchs verschneite Ödland auf die Suche gehen. Rasch wird hier aber klar, dass nicht unbedingt die rebellischen Wölfe, sondern eigene Machtbestrebungen und offene Rechnungen die größte Gefahr darstellen... Anders in Anglion, denn auch wenn die Bären die zersplitterten Löwen-Truppen nach und nach abmetzeln, kommen sie bei ihrer Suche nach der Königin nicht voran. Was sie irgendwann übermütig werden lässt...

„Nichts anderes als leben“ ist wieder mal ein hervorragender Band in einem hervorragenden dritten Zyklus in einer hervorragenden Comic-Reihe. Er ist spannend, charakterfokussiert, den Plot schnell voranschreitend lassend und noch dazu wahnsinnig hübsch – Es gibt hier einfach keinen einzigen Kritikpunkt, sodass dieser 15. „Die 5 Reiche“-Band (Link) ein Leuchtfeuer im ohnehin schon großartigen Portfolio des „Splitter Verlags“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) ist. Für Fans der Reihe ein Pflichtkauf!

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