Standstill – Coole Story-Idee im coolen Querformat, aber viel zu schwache Umsetzung

Stell dir vor du schreibst eine gute Geschichte. Und du findest einen richtig guten Zeichner dafür. Und dann bist du auch noch produktonstechnisch etwas edgy unterwegs und lässt den ganzen Kram im Querformat drucken, sodass deine Fans das volle Programm 16:9-Kinofeeling bekommen. Es könnte so schön sein, oder? Aber dann passieren Dinge und du musst mitten im vierten von acht Kapiteln den Zeichner wechseln. Und plötzlich ist das Internet nicht mehr voll des Lobes, sondern voll des Hasses. Denn, und hier schließe ich mich der Comicfan-Mehrheit an, selten hat ein Zeichnerwechsel so sehr die Lesefreude getrübt...
 

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Kurztest: Arsène Lupin gegen Sherlock Holmes

Sherlock Holmes ist ein Meisterdetektiv, Arsène Lupin ein Meisterdieb. Noch dazu leben sie ungefähr zur gleichen Zeit in der gleichen Zeitlinie (auch wenn Arthur Conan Doyle das urheberrechtlich gar nicht so geil fand), sodass ein ständiger Wettstreit unausweichlich erscheint. Und Bro, that escalated quickly, denn am Ende zerballert Sherlock aus Versehen Lupins Frau Raymonde. Dieser wollte ausgerechnet an diesem Tag mit ihr gemeinsam in Diebesrente gehen, braucht so nun aber die seine alte Profession, um sich von der Trauer abzulenken. Wenige Jahre später kommt es dann zu einem weiteren Duell...
 

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Black Hammer #8 Das Ende – Endlich das Ende! Leider das Ende!

Sollte man eine Comic-Reihe bis zum bitten Ende zu Tode reiten? Oder ihr ein konsequentes, würdevolles Ende bieten, welches ihren Ruhm sogar noch mehrt? Bei „Black Hammer“ (Link) wusste man das im Verlauf der unzähligen Bände manchmal nicht, denn das kreative Comic-Genie Jeff Lemire warf neben der Hauptreihe immer und immer mehr SpinOffs auf den Markt. Und warum auch nicht, das Multiversum mit seinen unzähligen Bösewichten und Superhelden war ja ein riesiger Spielplatz zum Austoben. Doch dann wurde doch irgendwann „Das Ende“ angekündigt, welches die Reihe nun mehr als zufriedenstellend abschließt – Auch wenn schon wieder weitere Bände zumindest im amerikanischen Original auf den Markt geworfen wurden...
 

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Kurztest: Titans #1 Iris

Der „Splitter Verlag“ macht mal wieder Dinge, die der „Splitter Verlag“ eben so macht: Phantastik-Comics, und zwar als franko-belgische Konzept-Reihe, von Jean-Luc Istin. Und das sind prinzipiell gute Dinge, denn sowohl „Androiden“ (Link) als auch „Conquest“ (Link) und „I.S.S. Snipers“ (Link) haben mich ja sehr erfreut. Also war ich natürlich mega gespannt, wie sich der „Titans“-Auftaktband so schlagen würde.
 

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Sonnenstein: Mercy #3 – Trennungen sind besser als Sex!

Die „Sonnenstein“-Reihe (Link) würde ich ohne mit der Wimper zu zucken in die Top10 der bedeutendsten Comicreihen aller Zeiten stecken. Und selbst dort relativ weit oben, denn ich kenne nur sehr wenige andere gezeichnete Liebesgeschichten, welche emotional so packend sind und gleichzeitig so hübsch gezeichnet. Dass die Prostagonistinnen dann auch noch ausgesprochen normschöne, kinky Lesben sind, hat zugegebenermaßen erst dafür gesorgt, dass ich in den Auftaktband hineingeschnuppert habe. Schnell wurde aber klar, dass die von Stjepan Sejic äußerst geschmackvoll inszenierten Erotik-Szenen eigentlich nur Eyecandy sind. Denn das wahre Highlight waren und sind noch immer die emotionalen Dramen, die sich zwischen dem Kink-Sex abspielen...
 

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Kurztest: Zorro: Die Legende lebt

Ich bin ja generell ein großer Freund von Geschichten, die aus ihrem historischen Kontext herausgerissen und in die Gegenwart hineingequetscht werden. Die britische TV-Serie „Sherlock“ ist da ein Musterbeispiel für eine gelungene Gegenwartsportierung, aber auch „Romeo + Julia“ ist für mich die einzige Adaption der legendären Liebesgeschichte, die man sich halbwegs geben kann ;-) Niemals wäre ich aber auf die Idee gekommen, die Groschenheftchen rund um den Rächer der Armen, nämlich Zorro, ins hier und jetzt zu verfrachten...
 

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Kurztest: Das Rennen des Jahrhunderts

Für Individualsportarten kann ich mich bekanntermaßen ja nicht begeistern, weshalb auch die allermeisten olympischen Wettbewerbe so gar nichts für mich sind. Aber der olympische Marathonlauf im Jahre 1904, der hätte komplett meinen Geschmack getroffen. Denn der war nicht nur sportpolitisch höchst interessant, sondern auch eine Aneinanderreihung von Absurditäten. Und genau diesem setzt nun das Kreativduo Toussaint (Autor) und Munuera (Zeichnungen) ein überaus unterhaltsames Denkmal.
 

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Kriege & Drachen #3 Der Kongamato – Was würde man nur ohne Doktor tun?

Nun würde ich mich persönlich ja als sehr geschichtsinteressiert bezeichnen, aber wie die allermeisten Menschen da draußen habe ich relativ wenig Ahnung von afrikanischer Geschichte. Immerhin weiß ich, dass Afrika ein Kontinent und kein Land ist, damit bin ich schon erschreckend vielen Leuten da draußen ein Stück weit voraus ;-) Dass es im Rahmen der Entkolonialisierung einen angolanischen Bürgerkrieg gab, das hatte ich auch noch im Hinterkopf (wobei das nicht schwer ist, weil viele afrikanische Länder in diesem Zusammenhang einen oder gleich mehrere Bürgerkriege hatten), aber dass der sogar fast drei Jahrzehnte bis 2002 lief, das war mir nicht bewusst. Aber wie so oft hat mich der „Splitter Verlag“ dank eines Rezensionsexemplares wieder ein ganzes Stück schlauer gemacht, denn franko-belgische Comics rund um Afrika haben dort einen festen Platz.

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Kurztest: Habemus Bastard #1 Das notwendige Übel

Es gibt einige wenige Filme, die ich in meiner Kindheit wirklich so geliebt habe, dass ich sie bei jeder TV-Ausstrahlung immer und immer wieder geschaut habe. Dazu gehörten die beiden Komödien „Sister Act“ und „Don Camillo“, in welchem die Hauptfiguren mehr oder minder freiwillig innerhalb der Kirche mit äußerst unkonventionellen Arbeitsweisen die Liebe ihrer Kirchgemeinde wiederentflammen. Und eine solche Geschichte erzählt uns auch der Comic-Zweiteiler „Habemus Bastadt“, nur mit dem pfiffigen Twist, dass der unkonventionelle Priester hier ein untergetauchter Killer ist, welcher einfach nicht von seinem kriminellen Leben ablassen kann...
 

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Stolz und Vorurteil – Die (wahrscheinlich) beste Adaption des Literatur-Klassikers

Weltliteratur – Der Begriff klingt schon so einschüchternd, dass ich mitunter gar keine Lust darauf habe, mich in irgendwelche verstaubten Klassiker einzulesen. Selbst dann nicht, wenn sie 2003 in einer BBC-Umfrage auf den zweiten Platz der wichtigsten englischen Bücher gewählt werden – Übrigens direkt hinter „Der Herr der Ringe“, aber das hab ich natürlich auch nicht gelesen ;-) Ein Hoch daher auf den „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), der nun eine Comic-Adaption veröffentlichte, die sich so nah an das Original hält, dass auch ich in den Genuss dieses über 200 Jahre alten Liebesroman-Meisterwerks komme.
 

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