Kurztest: Der Hüter des Weltenbaums

Comic-Adaptionen von Phantastik-Romanen, noch dazu aus dem franko-belgischen Raum, haben beim „Splitter Verlag“ ja eine gewisse Tradition. Mit großer Verzückung sei etwa an die Kollaborationen von Fred Duval & Michel Bussi erinnert (zuletzt in „Beim Leben meiner Tochter“ (Link)) oder an Sébastien Goethals Meisterwerk „Die Zeit der Wilden“ (Link). Mit „Der Hüter des Weltenbaums“ gesellt sich nun ein weiterer Titel in diese illustre Reihe, nämlich die grafisch opulente Umsetzung des Mitte der 90er von Laurent Genefort geschriebenen Fantasy-Romans „Les Chasseurs de sève“.
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Kurztest: House of Slaughter #2 Scharlachrot

„Something is killing the Childen“ ist eine Horror-Actionreihe, die mir selbst nach dem fünften Sammelband (Link) noch viel Freude bereitete. Aber erst die SpinOff-Reihe sorgte dafür, dass ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus kam, weil sie einfach noch viel mehr wichtige Hintergrundinfos für ein gelungenes Worldbuilding lieferte. Denn von eben jenem lebt die Reihe, welche rein inhaltlich (Monster sind real, eine Geheimorganisation jagt sie) eher durchschnittliche Kost liefert. Und so war ich sehr auf den zweiten SpinOff-Sammelband gespannt, welcher diesmal eine Figur der Scharlachmasken in den Mittelpunkt stellen würde. 

 

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Kurztest: We have Demons

Mal wieder beste Voraussetzungen für eine Rezension: Ich mag keinen Splatter, außerdem bin ich bei religiösen und vor allem blasphemischen Themen ziemlich befangen. Und doch war der „Splitter Verlag“ mutig genug, mir ein Rezi-Exemplar zu schicken, also stürzen wir uns mal ins Gemetzel ;-)

 
Die junge Frau Lam hatte eine glückliche Kindheit. Okay, ihr Vater hat ihr mal den Arm abgehackt, aber eigentlichen haben sie sich ziemlich lieb. Irgendwann entfremdet sie sich jedoch von ihm, als sie hinterfragt, warum er immer wieder Dienstreisen in die Hölle unternimmt... Denn offiziell ist Lams Vater zwar Prediger, insgeheim gehört er jedoch einer kleinen Geheimorganisation an, welche die Erde vor Dämonen beschützt. Und als er einen Einsatz nicht überlebt, muss sie in seine Fußstapfen treten... 

 

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Kurztest: Beim Leben meiner Tochter

Es ist ja nun kein Geheimnis, dass ich die Comics von Fred Duval liebe. Gerade wenn es ins SciFi-Genre geht, vor allem in die Cyberpunk-Richtung, dann wird man von ihm quasi nie enttäuscht. Qualitativ noch ein ganzes Stück besser wird er aber, wenn er die Krimi-Romane von Michel Bussi verarbeitet. Dann komme ich aus dem Loben gar nicht mehr heraus, spreche vom „besten Krimi-Drama, das ich bisher in diesem Jahr gelesen habe“ („Das Mädchen mit den blauen Augen“) oder gar von einem „Meisterwerk der Erzählkunst“ („Schwarze Seerosen“). Also sollte wohl klar sein, in welche Richtung jetzt meine Rezension gehen wird... 

 

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Pinocchia – Wie man „Splitternackt“ seinen guten Ruf ruiniert

Der „Splitter Verlag“, der mir dankenswerterweise – oder, wie sich gleich herausstellen wird, mutigerweise – ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte, publiziert nach eigenem Verständnis ja Comics für Erwachsene. Und bisher bezog sich das primär darauf, dass in den Geschichten sehr ernste und damit eben auch erwachsene Themen angesprochen wurden – Von Kapitalismuskritik über Umweltzerstörung und Selbstmord bis hin zu Erektionsstörungen war wirklich alles dabei. Und dafür lieben wir die sympathischen Bielefelder! Aber nun wurde das Verlagsportfolio erweitert, unter dem Slogan „Splitternackt“ wird explizite Erotik verkauft – Oder zumindest das, was irgendwelche franko-belgische Kreative als explizite Erotik verstehen.
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Little Big Horn – Perfekte Vermittlung eines historischen Ereignisses

Als Kinder der DDR wurde ich mit dem Indianer-Thema ganz anders sozialisiert als die meisten Westdeutschen. Okay, es war nicht mehr lang bis zur Wende, aber die kulturellen Nachwirkungen waren in meiner Kindheit doch beträchtlich! Egal ob DEFA-Kinofilme, antiquarische Jugendromane oder Bildung im Kindergarten, in der Grundschule und sogar daheim – Immer ging es um die „Edlen Wilden“, welche von den imperialistisch-großkapitalistischen US-Cowboys unterdrückt wurden. Und nun will ich auch gar nicht behaupten, dass diese Sichtweise sooooooo weit weg von der historischen Realität war ;-) Jedenfalls wurde die indigene Bevölkerung Nordamerikas immer überhöht, bis zu dem Punkt, dass die George A. Custers letzte Schlacht am Little Big Horn fast schon gefeiert wurde...
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Kurztest: Talion Opus #1 Wurzeln

Sicherlich läuft hierzulande nicht alles richtig, aber mittlerweile haben wir ja sogar in Ostdeutschland ziemlich sauberes Wasser – Und ich erinnere mich tatsächlich noch an Zeiten, wo es keine gute Idee war, einfach mal in den nächsten Fluss oder See zu springen oder gar daraus zu trinken ;-) Aber was wäre, wenn das Wasser knapp wird? Oder zwar im Überfluss vorhanden ist, aber wieder so verseucht wie vor 50 Jahren? Genau damit befasst sich die Comic-Trilogie „Talion Opus“, welcher von Sylvain Ferret sowohl geschrieben als auch gezeichnet wurde.
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Kurztest: Hulk: Joe Fixit: Wilde Nächte in Las Vegas

Die allermeisten „durchschnittlichen“ Comic-Interessierten, gerade wenn sie sich der Thematik „nur“ aus der Kino- & Streaming-Richtung nähern, kennen den Hulk als großen, wütenden & vor allem grünen Zerstörer. Aber tatsächlich bietet dieser (Anti?)Held noch so viel mehr! Beispielsweise gleich fünf Persönlichkeiten, von denen eine kriminell und vor allem aber grau-häutig ist! Joe Fixit heißt diese graue Persönlichkeit, die in Las Vegas als Schläger und Leibwächter für den Gangsterboss Michael Berengetti arbeitet. Und das ist eigentlich auch gar kein schlechtes Leben, denn wer würde sich denn ernsthaft mit einem Hulk anlegen, selbst wenn er die „falsche“ Hautfarbe hat? Na klar, der Kingpin natürlich!
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Swamp Thing: Grüne Hölle – Eine Liebeserklärung und zugleich ein Abschluss

Ein Horror-Comic rund um einen Grusel-Antihelden, der dem durchschnittlichen Superhelden-Fan (also mir ;-)) nur peripher tangiert – Was hat mich nur geritten, als offensichtliche Nicht-Zielgruppe diesen Comic zu lesen? Um ehrlich zu sein: Jeff Lemire und „DC Black Label“ – Tatsächlich zwei Namen, die für eine überdurchschnittliche Erfolgsquote ihrer Story-Qualität stehen. Also schauen wir mal, ob sie mich auch diesmal mit ihrer Geschichte überzeugen können... In einer nicht näher genannten, aber ziemlich nahen Zukunft ist mal wieder die Welt untergegangen. Denn Flora & Fauna haben sich zusammengeschlossen, um den zerstörerischen Menschen von der Erde zu tilgen.
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Cyberpunk 2077 #3 Blackout – Sucht und Sühne

Nun bin ich ja zugegebenermaßen ein Spätberufener, denn erst vor wenigen Wochen habe ich endlich mal das „Cyberpunk 2077“-Videospiel angezockt und dann durchgesuchtet. Die dystopische Zukunft fand ich aber schon immer spannend, wie unzählige Podcast-Folgen (Link) zum Genre und nicht zuletzt auch allerlei Comic-Rezensionen (z.B. zu den beiden Vorgängerbänden „Trauma Team“ (Link) und „Ehrenwort“ (Link)) beweisen.
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