Zum Muskelprotz-Barbar Conan muss ich hier gar nicht viele einleitende Worte schreiben, dazu habe ich hier im Blog nicht nur bereits einige Comics & Anthologien rezensiert (zuletzt den Quasi-Vorgänger „Der Fluch des Schwarzen Steins“ (Link), aber auch Werke von anderen Verlagen), sondern vor ziemlich genau zwei Jahren auch eine ganze Podcastfolge herausgebracht. Also gibt es diesmal keine einleitenden Worte drumherum, sondern es geht direkt ein in eine epische Storyline-Vermischung, gegen welche die „Avengers“ wie die Chorknaben aussehen ;-)

Der viel zu früh verstorbene Pulp-Autor Robert E. Howard ist zwar besonders bekannt für die Abenteuer von Conan, er schuf aber noch eine ganze Menge anderer (Anti-)Heldinnen und Helden. Darunter etwa den puritanischen Rächer Salomon Kane, die Schwertfrau Dark Agnes und den in Afghanistan niedergelassenen Revolverheld El Borak. Also ganz unterschiedliche Figuren mit ganz unterschiedlichen Wertesystemen. Wie unterhaltsam wäre es wohl, wenn sich daraus eine inkompatible, aber aus der Not heraus geborene Heldentruppe bilden würde?
 

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Und genau das passiert in diesem fünf Kapitel beziehungsweise US-Einzelhefte umfassenden, 120 Seiten dicken Comic. Denn eine Sigille kreuzt den Weg der Figuren, sodass sie einmal quer durch Raum und Zeit zusammentreffen, um sich gegen ein ganz besonders fieses Monster wehren zu müssen. Und das ist nicht nur fies, sondern auch ungemein stark, weshalb die Heldentruppe nach und nach das Zeitliche segnet, bis es selbst den titelgebenden Antihelden trifft... Okay, das war vielleicht ein kleiner Spoiler, aber es ist eben auch eine gute Zusammenfassung der Stärken und Schwächen dieses Bandes: Conan rockt in seiner Simplizität wie immer, auch weil er mit einer totgeglaubten Figur wiedervereint wird, was ihm eine gewisse emotionale Tiefe gibt. Alle anderen Figuren bleiben dagegen blass (mal arg, mal dezent), sodass ihr Tod am Ende keine Reaktionen bei mir als Leser ausgelöst hat. Schade. Immerhin machen die brachialen Kämpfe ordentlich Bock, auch weil der grobe Zeichenstil ganz wunderbar zur Thematik passt. Ob ich dafür aber die signierte Cover-Variante (Link) kaufen würde, die „Panini Comics“ (die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) anbietet? Wohl eher nicht. Hatte ich aber trotzdem viel Spaß? Absolut!
 

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Fazit: „Conan: Kampf um den Schwarzen Stein“ (Link) lässt sicher einiges Potential liegen, weil die Figuren abseits des Titelhelden blass bleiben. Ordentlich Bock macht dieses Gemetzel aber trotzdem!

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