Wer meine Lesevorlieben so kennt, der weiß, dass ich bevorzugt Einzelbände oder Miniserien lese. Kurz und knackig, so mag ich das ;-) Wenn ich also eine Comic-Reihe über mehr als ein Dutzend Bände hinweg (in diesem Fall, inklusive SpinOff, also bisher 15 Bände von nun mindestens 25 Bänden insgesamt) mit Begeisterung verfolge, dann muss mir da schon eine wirklich gute Geschichte geboten werden. Und genau diese bietet das Kreativ-Trio Lewelyn a.k.a. Andoryss, Chauvel & Wong! Anthropomorphe Tiere, die sich ganz im Stil von „Das Lied von Eis & Feuer“ in einem von Intrigen durchzogenen Pseudo-Mittelalter hart an die Gurgel gehen, das ist einfach echt guter Fantasy-Stoff! Und nachdem „Am Leben bleiben“ (Link), der Auftaktband des 3. Zyklus, schon wieder richtig viel Lust auf mehr gemacht, war ich natürlich mega gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.
 

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Wie immer eine kleine Rückblende auf die vorherigen Zyklen und den letzten Band: Angleon, das aufgrund seiner zentralen Lage die Weltmeere beherrschende Großkatzen-Königreich, ist im ersten Zyklus durch einen Erbfolgekrieg so geschwächt wurden, dass am Ende die Thronfolgerin bei den Affen um Asyl bitten musste. Die waren aber im zweiten Zyklus vor allem damit beschäftigt, ihre Unterwelt-Verhältnisse neu zu ordnen, sodass niemand mitbekam, dass die Bären nun im dritten Zyklus den großen Krieg planen. Im 13. Band haben sie locker-flockig Angleon erobert, zugleich aber nicht mitbekommen, dass 1. die Großkatzen-Königin nicht da war und dass 2. die von ihnen unterdrückten Wölfe den Aufstand probten und gleich mal zwei der drei Thronfolger aus der Erblinie entfernten. Naja, oder zumindest eineinhalb, denn der kleine Prinz wurde nicht bloß „nur“ entführt, er wird auch gleich noch umgedreht, als er von den Gräueltaten seines Vaters König Rinzem erfährt... 
 

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Der sitzt nun also auf seiner einsamen Großkatzen-Insel und versucht irgendwie, aus der verfahrenen Situation einen Vorteil zu ziehen. Denn noch leben viel zu viele Großkatzen, als dass er sich seines Sieges sicher sein kann. Und die anderen Reiche sind mit seinem Verhalten auch überhaupt nicht glücklich. Aber was tun? Ersteinmal daheim für Ruhe sorgen, weshalb er seine Elitetruppen zurück in die Heimat schickt, um die Wölfe zu bestrafen und den Prinzen zu retten. Und auch wenn sich die Expedition ziemlich erfolgreich schlägt, ist sie doch viel mehr damit beschäftigt, untereinander alte Rechnungen zu begleichen. Denn in einem Königreich, in der Macht die einzige Währung ist, versuchen sowohl Bären als auch Wölfe mit allen Mitteln nach oben zu gelangen...
 

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So, genau SO, muss ein zweiter Teil eines Zyklus aussehen. Nachdem der Auftaktband uns in eine spannende Geschichte hineinwarf und erst einmal nur die wichtigsten Figuren vorstellte, wird darauf in der Fortsetzung ganz hervorragend aufgebaut. Mehr Figuren bekommen mehr Hintergründe, wobei die eigentlichen Haupthandlungen niemals in Vergessenheit geraden. Nein, im Gegenteil, sie peitschen die Geschichte sogar in einem Eiltempo voran, dass es mir fast schon den Atem stockt! Im 13. Band wurde die Katzenhauptstadt erobert, im 14. Band wird die Rebellion (scheinbar) zerschlagen – Was sich in den vorherigen Zyklen über mehrere Bände oder gar den ganzen Zyklus hinzog, geht hier ratzfatz! Das ist pures und vor allem wunderhübsch gezeichnetes Lesevergnügen, sodass ich gar nicht aufhören kann die Tage zu zählen bis der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) im Oktober den 15. Band publiziert!

Fazit: „Die 5 Reiche #14 Alles Feinde“ (Link) schafft es mühelos das Niveau des Vorgängerbandes zu halten – Wird das hier vielleicht der beste Zyklus der ganzen Reihe? 

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